DDR Rezept Guck-in-die-Luft
DDR-Rezept: „Guck in die Luft“ – Ursprung und Varianten einer süßen Kindheitserinnerung
Der Name „Guck in die Luft“ mag zunächst Rätsel aufgeben, doch für viele ehemalige DDR-Bürger ist er fest mit einem bestimmten Gericht verbunden, das besonders bei Kindern beliebt war: ein luftiger, leicht süßer Auflauf auf Grießbasis, der in seiner Konsistenz zwischen Pudding, Soufflé und Grießbrei liegt. Dieses Dessert wurde häufig warm serviert und sorgte nicht nur für ein wohliges Gefühl im Magen, sondern auch für ein Lächeln im Gesicht – sei es durch seinen ungewöhnlichen Namen oder durch die kindgerechte, lockere Konsistenz. „Guck in die Luft“ war in vielen Familien ein Synonym für ein einfaches, aber liebevoll zubereitetes Nachmittagsgericht.
Ursprung und Bedeutung
Die Ursprünge des Gerichts lassen sich in der traditionellen deutschen Mehlspeisenküche verorten, die besonders im Osten des Landes auch nach dem Zweiten Weltkrieg fortlebte. In der DDR entwickelte sich daraus eine besonders kreative Küche, die aufgrund eingeschränkter Ressourcen auf einfache, aber nahrhafte Zutaten setzte. Der „Guck in die Luft“ ist ein Paradebeispiel für diese Art der Küche, in der mit wenigen Mitteln eine schmackhafte und sättigende Speise zubereitet wurde.
Der Name „Guck in die Luft“ wurde vermutlich humorvoll gewählt, da das Gericht im Ofen beim Backen aufgeht und dadurch seine fluffige, fast schwebende Konsistenz erhält. Eine andere Erklärung für den Namen ist die kindliche Assoziation: Beim Servieren oder Verzehr, so die volkstümliche Legende, würden die Kinder vor Freude „in die Luft gucken“, weil sie sich so sehr auf den Nachtisch freuen.
Typische Zutaten und DDR-spezifische Merkmale
Die Grundzutaten für den „Guck in die Luft“ entsprachen typischen Haushaltsvorräten der DDR-Zeit: Grieß, Milch, Ei, Butter und Zucker waren meistens verfügbar. Die Verwendung beispielsweise von Vanillezucker diente nicht nur dem Geschmack, sondern auch der aromatischen Tiefe – echte Vanille war in der DDR selten zu bekommen, weshalb Vanillearoma oder Vanillezucker ein beliebter Ersatz war.
Ein Ei wurde eingerührt, um dem Gericht Bindung und Lockerheit zu verleihen, während die Butter für Geschmack und eine zarte, cremige Konsistenz sorgte. Oftmals wurde der Auflauf im Ofen leicht gebräunt, sodass eine zarte Haut an der Oberfläche entstand – ein weiterer Reiz für Kinder, die genau diese Kruste besonders liebten.
Varianten und regionale Ausprägungen
In der Grundform blieb das Rezept in der DDR relativ einheitlich. Dennoch entwickelten sich über die Jahre hinweg einige Varianten. In manchen Haushalten wurde beispielsweise ein Teil der Milch durch Wasser ersetzt, wenn Frischmilch knapp war. Auch die Eimenge konnte variieren – je nachdem, was gerade verfügbar war. In besonders festlichen Varianten kam eine Prise Zimt oder eine Handvoll Rosinen hinzu, was dem Gericht eine winterlich-süße Note verlieh.
Einige Familien fügten beim Backen ein paar Löffel Apfelmus oder eingekochte Früchte hinzu, die unter die Masse gehoben wurden. Damit wurde der „Guck in die Luft“ zu einer Art Fruchtauflauf. Besonders beliebt war diese Version im Sommer, wenn im eigenen Garten oder auf dem Wochenmarkt Obst wie Kirschen oder Rhabarber erhältlich war.
Auch die Servierweise konnte sich unterscheiden: Während einige den „Guck in die Luft“ direkt aus der Auflaufform löffelten, schnitten andere ihn in Stücke und reichten ihn auf Tellern – manchmal mit einem Spritzer Sirup oder Fruchtsoße darüber.
Kulturelle Bedeutung und heutiger Stellenwert
Das Rezept gehört zu jenen Gerichten, die in der kollektiven Erinnerung vieler Ostdeutscher einen festen Platz einnehmen. Es war kein aufwendiger Festschmaus, sondern vielmehr eine kleine Alltagsfreude, die gerade in Kinderjahren stark mit dem Gefühl von Geborgenheit und Behaglichkeit verbunden war.
Heute erlebt der „Guck in die Luft“ eine stille Renaissance, vor allem im Zuge der nostalgischen Rückbesinnung auf ostdeutsche Küche. In Blogs, Rezeptforen und DDR-Kochbuchsammlungen wird das Gericht oft als „vergessenes Highlight der Kinderzeit“ beschrieben. Es ist ein Beispiel dafür, wie einfache Hausmannskost mit Humor, Fantasie und familiärer Wärme zum kulinarischen Kulturerbe werden kann.
Zutaten
5 kleine Äpfel
0,5 l Wasser
100 g Zucker
2 Essl. Himbeermarmelade
1 Pck. Götterspeise Himbeere
200 g Himbeeren
2 Tropfen Rumaroma
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