Alles über ostdeutsche Esskultur

Willkommen bei Ostdeutsch Kochen! Hier könnt ihr neben DDR-Rezepten auch alles über die Esskultur in der Deutschen Demokratischen Republik und die Ostdeutsche Küche im Allgemeinen erfahren. Durchsucht unsere zahlreichen getesteten DDR Rezepte mit größtenteils ausführlicher Videoanleitung, stöbert in unseren Artikeln zum Thema Essen und Versorgung in der DDR und wie es war, "Ossi" zu sein, oder tauscht euch mit anderen im Forum über DDR Produkte, Erinnerungen an damals, alte Rezepte aus dem Osten oder über Ratschläge und "Ostalgie" aus. Wir wünschen euch viel Spaß dabei!

Essen in der DDR - Ostdeutsch Kochen & Backen

junge Hausfrau in DDR-KücheBild: Hausfrau in DDR-Küche, Quelle: privat

40 Jahre DDR gingen nicht spurlos an den Deutschen vorbei. Das gilt auch für’s Essen. Kochen und Backen in der DDR bedeutete oft zu improvisieren und zu planen.

Anstehen und Improvisieren

Landwirtschaft und Handel wurden im Osten Deutschlands in VEBs, LPGs und HOs zwangskollektiviert und mussten sich der staatlichen Planung beugen, um den Lebensmittelbedarf zu decken. Das schmeckte vielen bis dahin privaten Unternehmern gar nicht. So genannte Fünfjahrespläne wurden entwickelt und Produkte des täglichen Bedarfs lange Zeit aufgrund des Mangels nur rationiert mit Lebensmittelmarken verteilt. Zudem war die DDR auf Importgüter aus dem Ausland angewiesen, die sie oft nur gegen erwirtschaftete Devisen in Fremdwährungen erhalten konnte. Bananen oder richtiger Kaffee beispielsweise wurden zeitweise oder gänzlich zu Luxusartikeln und dementsprechend oft lukrativ unter den Ladentheken als sog. Bückware / Bück-Dich-Ware weiter verkauft oder getauscht. Mal fehlten Fleisch, Gemüse und Südfrüchte, mal wurden die Eier knapp.

Anzeige Die Funktionäre steuerten nicht selten mit entsprechenden Werbeslogans dagegen oder versuchten Ersatzprodukte an den Mann bzw. an die Frau zu bringen, die in der Bevölkerung der DDR allerdings häufig auf Ablehnung stießen und verhöhnt wurden. Beispielsweise wurden Eier (Werbeslogan: "Nimm ein Ei mehr!") oder auch Fisch (siehe Video unten) zeitweise wieder als besonders nahrhaft und gesund angepriesen, als diese gerade reichlich produziert werden konnten. Beraten und informiert wurde der gemeine DDR-Bürger darüber zum Beispiel in der Werbesendung Tausend Tele-Tips, die ab 1960 im DDR-Fernsehen (DFF, Deutscher Fernsehfunk) ausgestrahlt wurde und bis zu 30 Minuten lang lief.

Video: Ausschnitt aus der DDR-Werbesendung "Tausend Tele-Tips", die vor allem reichlich vorhandene Produkte anpreisen sollte, während die ostdeutsche Hausfrau zum Kochen und Backen oft auf Vieles verzichten und stattdessen improvisieren musste

Rezepte made in DDR

Auf der anderen Seite standen aber auch viele Kleintierzüchter und Gartenbesitzer, die sich mit der Zucht und dem Eigenanbau von Tomaten und anderem heimischen Gemüse und Obst durchaus zu helfen wussten. Ein entsprechend deutliches Gefälle bei der Versorgungslage gab es deshalb auch zwischen Stadt und Land. Einzig in der DDR-Hauptstadt Berlin bekam man bis zur Eröffnung der sog. Delikatläden und Intershops, die den "gehobenen Bedarf" abdecken und Fremdwährungen in die Staatskassen spülen sollten, fast immer alles.
 

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