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DDR Rezept Zigeunersalat

 
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DDR-Rezept: Zigeunersalat – Würziger Wurstsalat mit Paprika und Gurke

Der in der DDR als Zigeunersalat bekannte Salat war eine würzige Abwandlung des Fleisch- oder Wurstsalats und fand sich in vielen Feinkosttheken, Kantinen und auf kalten Buffets. Er kombinierte kleingeschnittene Wurstsorten, bunte Paprika und Gewürzgurken zu einem pikanten, leicht säuerlichen Gericht, das sowohl als Brotbelag als auch als Beilage gereicht wurde.

Heute wird der Begriff „Zigeunersalat“ zunehmend vermieden, da er als diskriminierend empfunden wird. In DDR-Zeiten war er jedoch die gängige Bezeichnung, ohne dass über die Wortwahl öffentlich diskutiert wurde.

Herkunft und Einordnung

Der Salat war in den 1970er- und 1980er-Jahren weit verbreitet, weil er sich gut vorbereiten ließ, vergleichsweise günstig war und mehrere Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden konnte. Die Inspiration kam von ungarischen Gerichten, bei denen Paprika eine zentrale Rolle spielt. Deshalb enthielt die DDR-Variante stets reichlich Paprika und wurde mit Paprikamark oder -pulver aromatisiert.

Im Vergleich zu herkömmlichem Wurstsalat zeichnete sich dieser Salat durch kräftigere Gewürze und eine rötlich gefärbte Marinade aus.

Zigeunersalat und seine Verwendung

In der DDR wurde Zigeunersalat als sättigende Beilage zum Abendbrot gereicht. Typisch war die Kombination mit Mischbrot oder frischem Weißbrot.

Auf Buffets war er fester Bestandteil der kalten Platten, neben Eiersalat, Geflügelsalat und Fleischsalat. Mancherorts wurde er auch in kleinen Portionsschälchen verkauft, die es in Feinkostabteilungen der Konsumläden oder HO-Läden gab.

Varianten

Es existierten zahlreiche Abwandlungen:

Einige Rezepte ergänzten Mais oder Sellerie.

In der Gastronomie wurde manchmal etwas gekochter Reis untergemischt.

Wer es schärfer wollte, gab einen kleinen Spritzer Tabasco oder Cayennepfeffer dazu.

Besonders in Brandenburg ersetzte man einen Teil der Mayonnaise durch Joghurt, um den Salat leichter zu machen.

Bedeutung im DDR-Alltag

Zigeunersalat spiegelte die Vorliebe für unkomplizierte, würzige Salate wider, die sich auf Vorrat zubereiten ließen und bei Bedarf schnell serviert waren. Für viele Menschen war er eng mit Familienfeiern, kalten Buffets und geselligen Abenden verbunden.

Heute wird die Rezeptur meist unter neutralen Namen wie „Paprikasalat mit Wurst“ oder „Bunter Wurstsalat“ weitergegeben, der Geschmack jedoch bleibt für viele ein Stück kulinarischer DDR-Nostalgie.

Zutaten

Für 5 Personen bei circa 20 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

200 g Weißkohl
75 g rote Paprika
50 g Möhre
25 g Zwiebel
50 g Gewürzgurken*
Kräuter der Saison
Salz

Marinade:
1 Teel. Schmand
1 Teel. Mayonnaise oder Salatcreme
1 Teel. Essig*
1 Teel. Zitronensaft
1 Teel. Zucker
Salz und Pfeffer
1 Essl. Öl

Zubereitung

1.

Weißkohl in feine Streifen schneiden (hobeln), etwas Salz zugeben und mit der Hand durchkneten

2.

in Streifen geschnittene Paprika, grob geraspelte Möhre, in feine Streifen geschnittene Zwiebeln, dünne und halbierte Gurkenscheiben und fein gehackte Kräuter dazu geben

3.

die Marinade zubereiten und untermengen

Gut zu wissen

Zigeunersalat ist ein bunter Salat und bietet deshalb nicht nur was für den Gaumen, sondern auch für‘s Auge. Wer einen Salat mit Fleisch sucht, wird beim Ungarischen Salat fündig.

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