DDR Rezept Krautgulasch
Krautgulasch – Deftiger Eintopfklassiker aus der DDR-Küche
Das Krautgulasch war in vielen Haushalten der DDR ein beliebtes Gericht – nicht zuletzt wegen seiner Einfachheit, der guten Verfügbarkeit der Zutaten und seines kräftigen Geschmacks. Es vereint das Bodenständige der Hausmannskost mit dem Anspruch, eine sättigende, vollwertige Mahlzeit auf den Tisch zu bringen. In seiner Zubereitung ähnelt es einem klassischen Gulasch, wird jedoch durch die Zugabe von Weißkohl oder Sauerkraut zu einem eigenständigen Gericht, das sowohl im Alltag als auch zu besonderen Gelegenheiten geschätzt wurde.
Weißkohl - preiswert und lagerfähig
Krautgerichte haben im mitteleuropäischen Raum eine lange Tradition. In der DDR war Weißkohl ein zentrales Gemüse – preiswert, lagerfähig und vielseitig einsetzbar. Er gehörte zu den typischen Vorräten vieler Familien und war in jedem Konsumgeschäft oder auf dem Wochenmarkt erhältlich. Das Krautgulasch entwickelte sich in dieser Tradition als kostengünstige, aber geschmacksintensive Variante des Fleischeintopfs, die mit überschaubarem Aufwand große Wirkung erzielte.
Vor allem in ländlichen Gegenden, aber auch in der städtischen Arbeiterküche, war das Gericht weit verbreitet. Es eignete sich gut zur Verwertung kleiner Fleischmengen, konnte aber bei Bedarf auch komplett vegetarisch zubereitet werden – ein Vorteil in Zeiten begrenzter Verfügbarkeit von tierischen Produkten.
Serviervorschläge und Varianten des Krautgulasch
Typischerweise wurde Krautgulasch mit Salzkartoffeln, Kartoffelpüree oder einer Scheibe kräftigem Brot serviert. In Betrieben oder Kantinen fand sich das Gericht oft in Verbindung mit Klößen oder einem lockeren Reis. Auch als Teil eines Mehrgängemenüs bei Feiern oder in der Schulspeisung war es gelegentlich präsent.
Wer es deftig mochte, servierte zum Krautgulasch einen Klecks Senf oder Meerrettich. Manche Haushalte reichten saure Sahne separat dazu – eine Zutat, die das Gericht geschmacklich abrundete und den kräftigen Charakter milderte.
Alltagstauglichkeit und gute Haltbarkeit
Ein Vorteil des Krautgulaschs war seine Haltbarkeit. Es ließ sich gut aufwärmen und schmeckte – wie viele Eintöpfe – am zweiten Tag oft noch aromatischer. Das machte es ideal für Haushalte, die vorausplanten oder größere Mengen vorkochten, um Zeit und Energie zu sparen. Auch in der Datschenküche oder auf Ausflügen war das Gericht beliebt, da es sich unkompliziert transportieren und vor Ort erwärmen ließ.
Klassisch oder modern interpretiert
Mit dem Trend zur regionalen, ehrlichen Küche gewinnt auch das Krautgulasch wieder an Bedeutung. Es lässt sich problemlos modern interpretieren – etwa mit Bio-Zutaten oder in vegetarischer Variante mit Räuchertofu oder Linsen als Fleischersatz. Dennoch bleibt das Grundprinzip gleich: Ein einfaches Gericht, das sättigt, wärmt und den Geschmack vergangener Zeiten wachruft.
Das Krautgulasch nach DDR-Art ist ein Gericht, das für eine Küche steht, die aus wenigen Zutaten viel gemacht hat. Es ist unkompliziert, nahrhaft und charaktervoll – eine Mahlzeit, die den Alltag bereichert, Erinnerungen weckt und auch heute noch viele Esser überzeugt. Wer es nach Originalrezept oder in moderner Variante zubereitet, erlebt ein Stück kulinarischer Geschichte – bodenständig, schmackhaft und voller Authentizität.
Zutaten
2 Zwiebeln, gewürfelt
350 g Schweinefleisch, gewürfelt in ca. 1 cm Stücke
1 Essl. Schmalz
300 g Weißkohl, in Streifen
300 g Sauerkraut*
500 g Kartoffelwürfel
500 ml Wasser
1 Dose Tomaten, gewürfelt
etwas Paprikagewürz
Salz und Pfeffer