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DDR Rezept Schmorgurken

 
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DDR-Rezept: Schmorgurken – Sommergericht mit regionaler Prägung

Schmorgurken gehörten zu den Gerichten, die in der DDR viele Familien mit der warmen Jahreszeit verbanden. Sie waren typisch für den Sommer und frühen Herbst, wenn im Garten oder Kleingarten die Gurken in großen Mengen heranreiften. Anders als Salatgurken wurden Schmorgurken oft etwas größer geerntet, weil sie dann beim Garen nicht zerfielen und ihren charakteristischen, leicht herben Geschmack behielten.

Das Gericht war besonders in Brandenburg, Mecklenburg und Sachsen verbreitet, weil dort der Anbau von Gurken auf eine lange Tradition zurückblickt. In vielen Haushalten galten Schmorgurken als unkompliziertes, preiswertes Essen, das sättigte und dennoch leicht bekömmlich war.

Herkunft und Stellenwert in der DDR

Während frische Salatgurken in der DDR meist roh gegessen wurden, entwickelte sich das Schmoren oder Dünsten zu einer beliebten Zubereitungsart für überständige Exemplare. Diese wurden geschält, entkernt und in Stücke geschnitten. Im Unterschied zu eingelegten Gurken oder Gurkensalat war das warme Gericht deutlich gehaltvoller, weil es meist mit Hackfleisch oder Wurst angereichert wurde.

Schmorgurken waren ein Paradebeispiel für regionale Saisonküche. Besonders in Familien, die einen Kleingarten bewirtschafteten, kam das Gericht regelmäßig auf den Tisch, wenn die Gurken reif waren.

Varianten der Schmorgurken

Das Grundrezept ließ sich auf viele Weisen abwandeln:

Statt Hackfleisch verwendeten manche Familien gewürfelte Jagdwurst.

Wer es milder mochte, gab nur Zwiebeln und etwas Schinken hinzu.

In einigen Regionen wurde ein Schuss Essig oder Gurkenwasser ergänzt, um dem Gericht eine säuerliche Note zu verleihen.

Besonders aromatisch wurde es, wenn man zusätzlich einen Löffel Senf einrührte.

Schmorgurken waren so vielseitig, dass sie je nach Vorliebe mal deftiger, mal feiner ausfielen.

Beilagen und Servierweise

Traditionell wurden Schmorgurken mit Salzkartoffeln gegessen. Manche Haushalte reichten auch einfach eine Scheibe Mischbrot dazu, um die sämige Soße aufzunehmen. In Gaststätten standen Schmorgurken seltener auf der Speisekarte, weil sie vor allem als „Zuhause-Essen“ galten – bodenständig, schnell gekocht und sättigend.

Ernährungsaspekt

Neben dem günstigen Preis hatten Schmorgurken noch einen Vorteil: Sie enthielten viel Wasser, Ballaststoffe und Vitamine. In Kombination mit saurer Sahne und Hackfleisch bot das Gericht eine ausgewogene Mahlzeit, die leicht, aber energiereich war.

Da das Rezept keinen großen Aufwand erforderte, eignete es sich hervorragend für Werktage. Viele DDR-Kochbücher empfahlen Schmorgurken ausdrücklich als Familienessen für den Sommer.

Schmorgurken waren in der DDR ein Beispiel dafür, wie regionale Gemüsesorten kreativ genutzt wurden. Sie stehen bis heute für eine einfache, ehrliche Küche, in der aus wenigen Zutaten ein schmackhaftes Gericht entsteht, das Erinnerungen weckt.

Zutaten

Für 4 Personen bei circa 30 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

1 große Gurke
50 g Speck, am besten durchwachsen
50 g Zwiebeln
30 g Kartoffelstärke
Zucker
Essig-Essenz
Salz

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Zubereitung

1.

Gurke halbieren und in Scheiben schneiden

2.

Speck und Zwiebeln in Würfel schneiden

3.

Speck und Zwiebeln anbraten, Gurke hinzufügen und alles ca. 30 Min. schmoren lassen

4.

alles mit Stärkemehl bestäuben, aufkochen lassen und abschmecken

Gut zu wissen

Dazu können Spiegeleier gebraten werden. Essig kann auch durch einen Schlag saure Sahne ersetzt und das Gericht mit etwas Dill verfeinert werden. Schmorgurken sind ein einfaches Gericht, das in der DDR häufig zu Zeiten der Gurkenernte gekocht wurde und auch in Kindergärten beliebt war.

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