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DDR Rezept Nikolausspeise

 
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DDR-Rezept: Nikolausspeise – süßer Festgruß zur Winterzeit

Die Nikolausspeise war ein typisches Dessert aus der DDR, das vor allem zur Adventszeit oder an festlichen Wintertagen zubereitet wurde. Sie verband Zutaten, die in ostdeutschen Haushalten meist vorrätig waren, mit einem Hauch Exotik und festlicher Note. Die Speise vereinte einfache Zubereitung mit einem ansprechenden Aussehen und eignete sich hervorragend für besondere Gelegenheiten, bei denen trotz knapper Mittel ein Hauch von Luxus auf den Tisch kommen sollte.

Ursprung und Bedeutung in der DDR

Ihren Namen verdankt die Nikolausspeise der traditionellen Zubereitung in der Vorweihnachtszeit – insbesondere rund um den 6. Dezember, den Nikolaustag. In vielen Familien war es üblich, diesen Anlass mit einem besonderen Dessert oder Gebäck zu begehen. Da aufwendige Zutaten wie Schokolade oder exotisches Obst häufig Mangelware waren, griff man auf bewährte Alternativen zurück. Eier, Milch, Mehl und Zucker bildeten die Basis, ergänzt durch haltbare, aromatische Zutaten wie Rosinen, Zitronat oder Rum.

Die Nikolausspeise vereinte süße, fruchtige und nussige Komponenten in einem lockeren, gestockten oder gebackenen Dessert, das sowohl warm als auch kalt serviert werden konnte. Je nach Region wurde sie in einer Auflaufform zubereitet oder portionsweise in Gläser gefüllt. Die gehackten Nüsse oder Kokosraspeln gaben dem Gericht eine zarte Struktur, während die Mandeln als Dekoration einen festlichen Akzent setzten.

Besondere Zutaten – kreativ kombiniert

Typisch für die DDR war der kreative Umgang mit vorhandenen Lebensmitteln. So kamen bei der Nikolausspeise statt frischer Südfrüchte konservierte Varianten zum Einsatz, etwa Zitronat, das ein aromatisches Zitrusaroma beisteuerte. Rosinen sorgten für eine süße Note, während Rum oder Zitronensaft dem Ganzen Tiefe und Frische verliehen. In Haushalten mit Kindern wurde der Alkohol natürlich durch Saft ersetzt.

Der Teig bestand aus schaumig geschlagenen Eiern mit Zucker, in den Mehl und Milch eingearbeitet wurden. Durch behutsames Erwärmen oder Backen entstand eine puddingähnliche Konsistenz. Besonders beliebt war es, die fertige Speise mit gerösteten Nüssen oder Mandeln zu verzieren – nicht nur als optisches Highlight, sondern auch wegen ihres aromatischen Geschmacks.

Varianten und regionale Ausprägungen der Nikolausspeise

In manchen Gegenden wurde die Nikolausspeise stärker wie ein Grießauflauf zubereitet, in anderen erinnerte sie mehr an ein Soufflé oder an einen süßen Eierstich. Mancherorts kamen statt Kokosflocken gemahlene Mandeln zum Einsatz. Auch Vanille oder Zimt fanden in manchen Rezepturen ihren Platz. Die DDR-typische Kombination aus praktischer Bodenständigkeit und kulinarischer Kreativität spiegelte sich in den vielen Spielarten dieses Rezepts wider.

Ob als feines Dessert zum Sonntagskaffee oder als süßer Abschluss eines winterlichen Familienessens – die Nikolausspeise brachte festliche Stimmung in viele DDR-Haushalte und gehört noch heute zu den nostalgisch erinnerten Leckereien jener Zeit.

Zutaten

Für 5 Personen bei circa 45 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

4 bis 5 Eier
150 g Zucker
1 Gläschen Rum oder Zitronensaft
500 ml Milch
40 g Mehl
20 g Butter
30 g Kokosraspeln oder Haselnusskerne (gehackt)
30 g Rosinen
30 g Zitronat
1 Prise Salz
einige ganze Mandeln zum Verzieren

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Zubereitung

1.

Eier trennen, Eigelb zusammen mit Zucker und Rum bzw. Zitronensaft über einem Warmwasserbad gut schaumig rühren

2.

die zerlassene Butter mit Mehl verrühren, mit Milch aufgießen und alles zu der Eigelb-Zuckermasse geben

3.

Kokosraspeln bzw. Haselnusskerne, Rosinen und Zitronat fein zerkleinert untermengen

4.

das nach Zugabe von 1 Prise Salz steifgeschlagene Eiweiß unterheben, Speise portionieren und abkühlen lassen

Gut zu wissen

In einem alten DDR-Rezeptebuch haben wir dieses winterlich-cremige Dessert gefunden, das vermutlich vor allem für Kinder bspw. in der Schulspeisung als Nachtisch interessant gewesen sein dürfte. Ob es vom Nikolaus kommt oder für ihn ist, können wir aber leider auch nicht sagen.

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