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DDR Rezept Arme Ritter

 
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DDR-Rezept: Arme Ritter – Einfaches Süßgericht aus altem Weißbrot

Die Armen Ritter zählten in der DDR zu den klassischen Mehlspeisen, die oft als süßes Mittagessen oder warmes Abendbrot auf den Tisch kamen. Das Gericht basiert auf einer jahrhundertealten Tradition, altbackenes Brot aufzuwerten, anstatt es zu verschwenden.

Im Kern handelt es sich um in Ei und Milch getunkte Brotscheiben, die in Fett ausgebacken und anschließend mit Zucker bestreut werden. Trotz der schlichten Zutaten erfreuten sich Arme Ritter großer Beliebtheit, da sie sättigten und schnell zubereitet waren.

Historischer Hintergrund

Schon im Mittelalter war das Prinzip bekannt, Weißbrot in Flüssigkeit zu tränken und in der Pfanne auszubacken. In vielen Ländern existieren ähnliche Rezepte – etwa „French Toast“ in den USA oder „Pain perdu“ in Frankreich.

In der DDR waren Arme Ritter vor allem ein typisches „Restegericht“. Brot gab es regelmäßig frisch, aber wenn es älter wurde, war es zu schade zum Wegwerfen. Arme Ritter waren eine schmackhafte Lösung, bei der sich auch Kinder gern Nachschlag holten.

Varianten der Süßspeise

In vielen Familien gab es persönliche Vorlieben:

Wer es besonders saftig mochte, rührte etwas Sahne unter die Milch.

Manche Rezepte setzten auf eine Mischung aus Milch und Wasser.

In einigen Regionen wurde das Brot vor dem Ausbacken zusätzlich in Semmelbröseln gewälzt, um eine knusprige Kruste zu erhalten.

Apfelmus, Kompott oder Marmelade dienten als beliebte Beilage.

Eine eigenständige Mahlzeit

Arme Ritter galten als eigenständige Mahlzeit, wurden aber auch als süßer Snack zwischendurch serviert. Besonders in Familien mit Kindern waren sie eine willkommene Abwechslung zu Grießbrei oder Milchreis.

In Schulspeisungen kamen sie ebenfalls gelegentlich auf den Tisch, meist zusammen mit Fruchtsoße.

Serviertipps

Typisch war das Bestreuen mit einer Mischung aus Zucker und Zimt oder das Überstäuben mit Puderzucker. Manche Haushalte reichten warme Vanillesoße dazu.

Beliebt war es auch, Arme Ritter mit frischen Beeren oder eingemachtem Obst zu garnieren.

Arme Ritter stehen bis heute für eine einfache, aber köstliche Resteverwertung, wie sie in der DDR-Küche selbstverständlich war. Sie zeigen, dass man mit wenig Aufwand ein süßes, sättigendes Gericht zaubern konnte, das Groß und Klein gleichermaßen Freude machte.

Zutaten

Für 2 Personen bei circa 20 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

4 Scheiben Weißbrot
250 ml Milch
4 Eier
2 Essl. Zucker
1 Prise Zimt
geriebene Zitronenschale
75 g Butter

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Zubereitung

1.

Milch mit Zucker, Zimt und geriebener Zitronenschale aufkochen und erkalten lassen

2.

Weißbrotscheiben darin tränken, dann in den zerschlagenen Eiern wälzen und in heißer Butter von beiden Seiten goldgelb braten

3.

auf kleinen Tellern anrichten und mit Zucker oder Kompott bedeckt servieren

Gut zu wissen

„Arme Ritter“ sind eine schnell gemachte Leckerei für nebenbei. Sie dienten damals wie heute so mancher Großmutter als meist gelungener Bestechungsversuch oder Trost für die kleinen Kinder und Enkel. Auch von diesem Gericht sind viele Varianten bekannt und möglich.

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