DDR Rezept Kirschsuppe mit Klütern
DDR-Rezept: Kirschsuppe mit Klütern – Fruchtige Erfrischung aus der DDR-Küche
Die Kirschsuppe mit Klütern zählt zu den traditionellen Süßspeisen der DDR, die vor allem in der warmen Jahreszeit beliebt war. Sie vereint fruchtige Leichtigkeit mit sättigendem Charakter und steht beispielhaft für den pragmatischen Umgang mit saisonalen Zutaten in der sozialistischen Alltagsküche. Ursprünglich ist dieses Gericht Teil einer längeren europäischen Tradition von Fruchtsuppen, wie sie insbesondere in Mittel- und Osteuropa verbreitet waren. In Deutschland findet sich die Kirschsuppe mit ihren typischen Mehlklößchen vor allem in der nord- und mitteldeutschen Küche – dort oftmals unter dem Begriff „kalte Fruchtsuppe“ oder „Kirschkaltschale mit Einlage“.
WerbungAuch kalt serviert ein Genuss
In der DDR wurde die Kirschsuppe zu einem festen Bestandteil vieler Speisepläne, insbesondere in Kindergärten, Ferienlagern oder Betriebskantinen. Einerseits, weil Kirschen im Sommer regional gut verfügbar waren – ob aus dem eigenen Garten, von Streuobstwiesen oder eingemacht in Gläsern – andererseits, weil das Gericht kostengünstig, sättigend und einfach zuzubereiten war. Es konnte sowohl warm als auch kalt serviert werden und eignete sich damit hervorragend für flexible Speisepläne.
Regionale Besonderheiten und Varianten
Der Name „Klüter“ bezeichnet die typischen, kleinen Klößchen aus einem schlichten Teig aus Mehl, Ei und Milch, die als Suppeneinlage dienen. Die Klüter waren ein bewährter Weg, um aus einer eher leichten Fruchtsuppe ein vollwertigeres Gericht zu machen. Dabei wurden die Klößchen in der Regel direkt in der Suppe gegart, was ihnen ein besonders weiches, leicht fruchtiges Aroma verlieh. Der Teig wurde regional unterschiedlich zubereitet – in manchen Gegenden mit Grieß statt Mehl, gelegentlich auch mit etwas Zucker oder Vanille verfeinert.
Während das klassische Rezept mit Süßkirschen oder Sauerkirschen auskam, wurde in anderen Haushalten experimentiert: Auch Erdbeeren, Johannisbeeren oder Pflaumen wurden gelegentlich verwendet – je nachdem, was gerade verfügbar war. In manchen Regionen Ostdeutschlands wurde die Suppe mit einem Schuss Kirschsaft verlängert oder mit Zimt, Zitronenschale oder einem Hauch Nelke gewürzt, um ihr mehr Tiefe zu verleihen.
Ein weiterer Unterschied lag in der Servierweise: Während die Kirschsuppe in der Schul- oder Betriebsküche meist lauwarm in tiefen Tellern angeboten wurde, reichte man sie zuhause gerne eiskalt direkt aus dem Kühlschrank – eine erfrischende Mahlzeit an heißen Sommertagen. Kinder liebten die süß-säuerliche Kombination aus Kirschen und den weichen Teigstückchen, Erwachsene schätzten ihre Einfachheit und Nährhaftigkeit.
Zwischen Alltag und Besonderheit
Was die Kirschsuppe mit Klütern in der DDR so populär machte, war ihre Vielseitigkeit: Sie konnte als Hauptgericht, als Vorspeise oder sogar als Dessert dienen. Auch in Zeiten knapper Lebensmittelversorgung war das Gericht mit wenigen Mitteln umsetzbar – häufig wurden eingekochte Kirschen aus dem Vorratsregal verwendet, und die übrigen Zutaten befanden sich meist ohnehin im Haushalt. Trotz oder gerade wegen dieser Schlichtheit genoss die Suppe in vielen Familien einen besonderen Stellenwert. Ihre Zubereitung gehörte für viele Kinder zu den frühesten Küchenerlebnissen – ob beim Ausstechen der Klüter oder beim Probieren des heißen Kirschsuds.
Nachwirkungen und heutige Bedeutung der Kirschsuppe
Noch heute ist die Kirschsuppe mit Klütern ein beliebtes Gericht, das besonders in nostalgisch geprägten DDR-Kochbüchern und auf Familienfeiern auftaucht. In modernen Varianten wird sie teilweise mit frischer Minze, Joghurt oder raffinierten Gewürzen kombiniert, doch der Kern des Rezepts bleibt unangetastet. Sie erinnert an eine Zeit, in der aus schlichten Zutaten mit Liebe und Kreativität kulinarische Highlights geschaffen wurden – ein Sinnbild für die DDR-Küche insgesamt.
Zutaten
1 Glas oder frische (Sauer-) Kirschen
2 Essl. Zucker
1 Pck. Vanillezucker
200 g Mehl
1 Prise Salz
2 Eier
60 ml Wasser
ggf. etwas Stärke
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