DDR Rezept Sauerkrautsuppe
DDR-Rezept: Sauerkrautsuppe – Deftige Mahlzeit mit Tradition und Vitaminreichtum
Sauerkrautsuppe war in der DDR ein einfaches, aber sehr geschätztes Gericht, das besonders in den Wintermonaten auf vielen Tischen stand. Sie vereinte regionale Zutaten mit nahrhaften Komponenten und konnte durch preiswerte Fleisch- oder Wurstreste ergänzt werden. Dass sie gleichzeitig lange sättigte und durch das Sauerkraut reichlich Vitamin C lieferte, machte sie zu einem festen Bestandteil des Speiseplans in vielen Haushalten – nicht nur in ländlichen Regionen, sondern auch in Städten.
Herkunft und kulinarischer Hintergrund
Sauerkraut ist seit Jahrhunderten ein wichtiges Lebensmittel in Mitteleuropa. Schon in der vorindustriellen Zeit galt es als idealer Vorrat, da es fermentiert und lange lagerfähig war. In der DDR hatte Sauerkraut noch eine größere Bedeutung, weil es einfach selbst hergestellt oder günstig im Handel erworben werden konnte. Fast jede Familie kannte jemanden, der Kraut einlegte oder in großen Steinguttöpfen aufbewahrte. Es war daher selbstverständlich, dass daraus nicht nur Beilagen, sondern auch vollwertige Suppen gekocht wurden.
Die Sauerkrautsuppe war so variantenreich wie die Regionen, aus denen sie stammte: Im Erzgebirge kam oft Kartoffel und Speck hinein, in Brandenburg wurde sie mit Wurst ergänzt, in Thüringen gern mit Kümmel und Majoran abgeschmeckt. Besonders Kümmel war wichtig, da er die Bekömmlichkeit verbesserte. Das Ganze wurde mit Brühe aufgegossen und etwa 20 Minuten gekocht. Danach fügte man die gewürfelten Kartoffeln hinzu und ließ alles gemeinsam garen, bis das Gemüse weich war.
Zum Schluss konnte die Suppe mit einem Löffel saurer Sahne abgerundet werden. Einige Haushalte gaben noch ein Stück Mettwurst oder Rauchfleisch in die Brühe – das sorgte für zusätzliche Würze und Sättigung.
Bedeutung im Alltag der DDR
Sauerkrautsuppe war ein Gericht, das gleich mehrere Vorteile vereinte: Sie war günstig, schnell zubereitet, sehr vitaminreich und ließ sich in großen Mengen kochen. Gerade in den Wintermonaten war das wichtig, weil frisches Gemüse oft nur eingeschränkt verfügbar war. Wer keine Fleischzugabe hatte, kochte die Suppe einfach vegetarisch, was sie nochmals preiswerter machte.
In vielen Familien galt sie als klassisches Montagsessen, um Reste vom Sonntagsbraten zu verwerten. Die Suppe konnte am nächsten Tag aufgewärmt werden – dann war sie sogar aromatischer, weil die Gewürze besser durchgezogen waren.
Regionale Varianten und Ergänzungen
Je nach Region entstanden kleine Eigenheiten:
In Sachsen wurde das Sauerkraut vor dem Kochen etwas ausgepresst, um die Säure zu mildern.
Im Harz kam öfter ein Schuss Brühe vom Kasseler dazu.
In Mecklenburg-Vorpommern wurde die Suppe teilweise mit Gerstengraupen angereichert, um sie noch sättigender zu machen.
Auch Tomatenmark fand gelegentlich Verwendung – es verlieh der Suppe eine leichte fruchtige Note und eine kräftigere Farbe.
Heute wieder mehr als geschätzt
Mit dem wachsenden Interesse an regionaler Küche erlebt die Sauerkrautsuppe eine neue Aufmerksamkeit. Sie passt perfekt in moderne Ernährungstrends, weil sie ballaststoffreich, kalorienarm und gut sättigend ist. Wer sie selbst kocht, kann die Zutaten nach Geschmack variieren, zum Beispiel durch Räucher-Tofu statt Speck oder frische Kräuter.
Die Sauerkrautsuppe nach DDR-Rezept verbindet bodenständige Hausmannskost mit einer klugen Vorratshaltung. Sie beweist, dass aus wenigen simplen Zutaten ein nahrhaftes und wohlschmeckendes Essen entstehen kann. Wer sie heute kocht, entdeckt nicht nur ein Stück ostdeutsche Alltagsgeschichte, sondern auch ein Gericht, das wärmt, stärkt und überrascht.
Zutaten
375 g Schweinefleisch
2 Zwiebeln
250 g Sauerkraut
3 Essl. Öl
1 Essl. Mehl
2 Teel. Paprikagewürz (Edelsüß)
750 ml Fleischbrühe
4 Pfefferkörner
Salz, Pfeffer
2 Knack- oder Bockwürste
1/2 Becher Crème fraîche oder Schmand zum Servieren
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