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DDR Rezept Süß-saure Kartoffelstückchen

Süß-saure Kartoffelstückchen - DDR Rezept
Bild: © M. Passin

DDR-Rezept: Süß-saure Kartoffelstückchen – Ein einfaches Gericht mit regionaler Note

Die süß-sauren Kartoffelstückchen waren in der DDR ein eher unauffälliges, aber oft gekochtes Gericht, das vor allem in ländlichen Regionen geschätzt wurde. Es handelt sich um ein Beispiel für die sparsame Resteküche, bei der vorhandene Grundzutaten wie Kartoffeln, Zwiebeln und Essig verarbeitet wurden.

Das Gericht passt in die kulinarische Tradition der ostdeutschen Alltagsküche, in der süß-saure Aromen häufiger vorkamen – man denke nur an süß-sauren Kürbis, Gurken oder die bekannten süß-sauren Eier. Kartoffeln boten dafür eine perfekte Grundlage, da sie sättigten und das Spiel aus Säure und milder Süße gut aufnehmen konnten.

Historischer Hintergrund

Schon vor der DDR war es in vielen Gegenden üblich, Kartoffeln in Essig-Zucker-Sud zu schmoren oder mit Brühe und Zwiebeln zu kombinieren. Diese Kochweise ist besonders aus Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg überliefert.

In der DDR wurden süß-saure Kartoffelgerichte vor allem in einfach ausgestatteten Haushalten und in Schulküchen gekocht. Sie boten eine preiswerte Möglichkeit, sättigende Mahlzeiten zuzubereiten, die dennoch einen kräftigen Geschmack hatten.

Beilagen und Serviervorschläge

Süß-saure Kartoffelstückchen konnten sowohl als eigenständiges Hauptgericht als auch als Beilage dienen. Besonders gut passten Spiegeleier, gekochte Eier oder gebratene Bockwürste dazu.

In manchen Familien gab es dazu einfach eine Scheibe Roggenmischbrot, das in die würzige Brühe getunkt wurde.

Bedeutung im DDR-Alltag

Das Gericht repräsentierte die einfache, regionale Küche ohne Anspruch auf Raffinesse. Es bot viele Vorteile: Günstige Zutaten, einfache Zubereitung und gute Sättigung. Gerade in größeren Haushalten mit Kindern war es eine willkommene Abwechslung zu herkömmlichen Salzkartoffeln.

Durch das süß-saure Aroma hob es sich geschmacklich von anderen Kartoffelgerichten ab.

Süß-saure Kartoffelstückchen sind bis heute in vielen ostdeutschen Familien als Erinnerungsessen bekannt, das bodenständige Kochtradition mit einer besonderen Geschmacksnote verbindet.

Zutaten

Für 4 Personen bei circa 90 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

500-700 g frischer Schweinebauch (nicht geräuchert oder gepökelt)
Suppengrün (Knollensellerie, Lauch, Möhren, Zwiebel)
1 Hand voll getrocknete Mischpilze
(gebräuntes) Mehl
1 großes Glas saure Gurken, in Stücke geschnitten (mit Sud)
in Würfel geschnittene Kartoffeln (mehlig kochend)
1-2 Esslöffel Essig
1 Esslöffel Zucker
1-2 Lorbeerblätter
2-3 Pimentkörner
Salz und Pfeffer
etwas Majoran

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Zubereitung

1.

Schweinebauch mit Suppengrün, Piment, Lorbeer, Salz und Pfeffer kalt ansetzen, ca. 1 h im Wasser weich kochen (Fleisch sollte gut mit Wassser bedeckt sein) und abkühlen lassen

2.

Fleisch klein schneiden, zum entstandenen Sud die Kartoffelstückchen, Mischpilze und Gurkenstücke geben, ca. 15 Min. kochen lassen und die Fleischstücke ebenfalls dazu geben

3.

Eintopf mit dem Sud der Gurken, Essig, Salz, Majoran, Pfeffer und Zucker süß-sauer abschmecken

4.

in einer Tasse (gebräuntes) Mehl mit etwas Wasser glatt rühren und damit den Eintopf andicken, gut aufkochen lassen

Gut zu wissen

Wie jeder Eintopf schmeckt die Suppe jeden Tag, nach nochmaligem Erwärmen, ein bisschen besser.

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