DDR Rezept Eierschecke
DDR-Rezept: Eierschecke – Sächsisch-thüringischer Klassiker mit DDR-Tradition
Die Eierschecke zählt zu den bekanntesten Kuchenklassikern aus Mitteldeutschland und war auch in der DDR ein fester Bestandteil vieler Kaffeetafeln. Ihren Ursprung hat die Spezialität im Raum Sachsen und Thüringen, wo sie bereits lange vor der DDR-Zeit fester Bestandteil der regionalen Backkultur war. Besonders in Dresden und Umgebung wird sie als regionale Delikatesse gepflegt und ist bis heute fester Bestandteil des kulinarischen Erbes.
Historische Wurzeln der Eierschecke
Der Begriff „Schecke“ bezeichnete ursprünglich ein dreiteiliges Männergewand aus dem Mittelalter – bestehend aus Hemd, Wams und Überrock. Diese Dreiteilung spiegelt sich auch im Aufbau des Kuchens wider: Er besteht traditionell aus einem Boden – meist aus Hefe- oder Rührteig –, einer mittleren Quarkschicht und einer oberen, lockeren Eiermasse. Diese letzte Schicht ist es auch, die dem Kuchen seinen Namen gibt.
Obwohl die Ursprünge der Eierschecke bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen, wurde sie in der DDR zu einem weit verbreiteten und beliebten Gebäck. Die Zutaten – Quark, Eier, Zucker, Mehl – waren in der Regel gut verfügbar, was die Herstellung in Haushalten, Bäckereien und Betriebskantinen erleichterte. Besonders an Wochenenden oder bei Feiern war sie eine häufige Wahl auf dem Kuchenbuffet.
Regionale Varianten
Auch wenn die klassische Eierschecke sich in ihrem Aufbau ähnelt, existieren zahlreiche regionale Abwandlungen. In Dresden etwa ist sie besonders hoch und enthält keine Rosinen, während die Freiberger oder Leipziger Variante gelegentlich mit Sultaninen oder Vanillepudding ergänzt wird. In Thüringen wurde die Schecke auch mit einem Mürbeteigboden statt Hefe gebacken, um den Kuchen kompakter und länger haltbar zu machen.
Eine besondere Spielart stellt die sogenannte Dresdner Eierschecke dar, die sich durch einen saftigen Quarkanteil und eine besonders luftige Eierschicht auszeichnet. In Konditoreien der DDR war sie besonders beliebt, da sie sich durch ihre elegante Optik und den kräftigen Geschmack auszeichnete. Ein Verzicht auf Puddingpulver oder Aromaersatzstoffe galt hier als Qualitätsmerkmal.
Eierschecke in der DDR-Alltagsküche
In DDR-Haushalten wurde die Eierschecke häufig mit einfachen Mitteln hergestellt. Der Teig wurde oft aus dem Vorrat zubereitet, Quark aus der Konsum- oder HO-Filiale verwendet. Falls Vanillezucker nicht verfügbar war, nutzte man oft Vanillinzucker oder improvisierte mit Zitronenabrieb. Die oberste Schicht – bestehend aus Eiern, Zucker und Butter – war besonders empfindlich beim Backen, wurde aber auch ohne professionelle Geräte erstaunlich stabil hergestellt.
Die Eierschecke war kein Alltagskuchen, sondern wurde oft für besondere Anlässe gebacken – Geburtstage, Jubiläen oder als Mitbringsel bei Besuchen. Viele Familien hatten ihr eigenes Rezept, das in handgeschriebenen Notizheften überliefert wurde. Die Mischung aus cremiger Füllung und süßer Kruste war dabei immer das zentrale Merkmal.
Nachwirkungen und Popularität der „Schecke“
Auch nach der Wiedervereinigung blieb die Eierschecke ein Symbol ostdeutscher Backkunst. In westdeutschen Regionen war sie lange Zeit kaum bekannt, erlebte aber durch ostdeutsche Bäckereien und Medienberichte eine gewisse Renaissance. Mittlerweile ist sie in zahlreichen Cafés zu finden, insbesondere in Großstädten mit einem breiten kulinarischen Angebot.
In traditionellen Konditoreien im Osten Deutschlands wird die Eierschecke bis heute nach alten Rezepturen gefertigt – oft mit einer Prise Nostalgie und großem Respekt vor dem Handwerk. Wer sie kennt, verbindet mit ihr meist Kindheitserinnerungen, Sonntagsnachmittage und den Duft frisch gebackenen Kuchens, der aus der Küche strömt.
Zutaten
Hefeteig:
250 g Mehl
1 Ei
125 ml Milch
10 g Hefe
25 g Zucker
40 g Butter
etwas Salz
Quarkmasse:
300 g Quark
2 Eier
50 g Butter
50 g Zucker
20 g Mehl
2-4 Essl. Milch
Streusel:
100 g Mehl
50 g Butter
50 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
Eiermasse:
6 Eiweiß
6 Eigelb
100 g Puderzucker
50 g Mehl
125 ml Schlagsahne
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