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DDR Rezept Kokos Bienenstich

 
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DDR-Rezept: Bienenstich mit Kokos – Ein süßer Klassiker mit tropischer Note

In der DDR gehörte Blechkuchen zum festen Repertoire des häuslichen Backens und war auch aus den Konditoreien der Republik nicht wegzudenken. Einer der beliebtesten Klassiker war der Bienenstich – traditionell mit süßem Hefeteigboden, gefüllt mit Puddingcreme und bedeckt mit einer knusprigen Honig-Mandel-Schicht. Doch nicht immer standen die klassischen Zutaten in der gewünschten Menge oder Qualität zur Verfügung. Das führte zu vielen kreativen Abwandlungen – darunter auch eine bis heute bekannte DDR-Variante: der Bienenstich mit Kokos.

Ursprung des Rezepts

Diese Version entstand aus praktischen Erwägungen. Während Mandeln in der DDR zu den teureren und seltener verfügbaren Importprodukten zählten, waren Kokosraspeln vergleichsweise besser zu bekommen, da sie im Rahmen des Außenhandels mit Ländern des sogenannten „sozialistischen Auslands“ – etwa Kuba oder Vietnam – häufiger importiert wurden. Zudem ließen sie sich gut lagern, waren vielseitig einsetzbar und sorgten für ein besonderes Aroma, das von vielen als exotisch wahrgenommen wurde.

Appetitlich ohne große Verzierungen

Der Kokos-Bienenstich fand seinen festen Platz in der Alltagsküche vieler Familien, vor allem als beliebter Wochenend- oder Geburtstagskuchen. Durch seine süße Kruste, das saftige Innere und die vanillige Cremefüllung wurde er schnell zu einem Highlight auf jedem Kaffeetisch. Er war ein echter „Hingucker“, der selbst ohne große Verzierungen appetitlich wirkte. Die Kombination aus fluffigem Teig, cremiger Füllung und der leicht knusprigen Kokosschicht ergab eine harmonische Mischung, die sowohl Kinder als auch Erwachsene begeisterte.

Auch im öffentlichen Raum – etwa in Schulspeisungen, Betriebskantinen oder Bäckereien – wurde die Kokosvariante gelegentlich angeboten, wenn Mandeln nicht zur Verfügung standen. Es handelte sich dabei nicht um ein Ersatzprodukt im negativen Sinne, sondern um eine bewusste, pragmatische Variation, die sich eigenständig etablierte. Viele Rezepte, die damals von Generation zu Generation weitergegeben wurden, spiegeln diese Entwicklung bis heute wider.

Der Bienenstich mit Kokos war ein Paradebeispiel für die kreative Improvisationsfreude in ostdeutschen Küchen. Statt sich auf fehlende Zutaten zu fokussieren, wurde das Beste aus dem gemacht, was verfügbar war – oft mit erstaunlich schmackhaftem Ergebnis. Die Umstellung auf Kokos verlieh dem Klassiker sogar eine neue geschmackliche Dimension, die vielen noch heute vertrauter ist als das westdeutsche Original mit Mandeln.

Mandelvariante nach der politischen Wende

Nach der Wende geriet die Kokosversion etwas in den Hintergrund, da sich die klassische Mandelvariante wieder durchsetzte. Doch in vielen ostdeutschen Haushalten blieb die Kokos-Bienenstich-Variante erhalten, sei es aus Nostalgie oder aus echter Vorliebe für den unverwechselbaren Geschmack. In Online-Foren, Rezeptarchiven und Erinnerungsseiten taucht sie regelmäßig auf – als Teil einer kulinarischen Kultur, die nicht vergessen ist.

So steht der Bienenstich mit Kokos heute exemplarisch für ein Kapitel ostdeutscher Backtradition, das zeigt, wie Genuss, Kreativität und Anpassungsfähigkeit auch unter begrenzten Bedingungen möglich waren – und wie sich daraus etwas Eigenständiges entwickeln konnte.

Zutaten

Für 1 Backblech bei circa 60 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

4 Tassen Mehl
3 Tassen Zucker
2 Tassen Buttermilch
3 Eier
1 Pck. Backpulver
1/2 Tasse Zucker
2 Tassen Kokosraspeln
1 Becher Schlagsahne
125 g zerlassene Butter

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Zubereitung

1.

aus Mehl, 3 Tassen Zucker, Eier, Backpulver und der Buttermilch einen Teig herstellen und diesen auf ein gefettetes Backblech geben

2.

1/2 Tasse Zucker mit Kokosraspeln vermischen und auf den Teig geben

3.

Blech bei 170 °C ca. 20 Min. im Ofen backen

4.

Becher Schlagsahne und zerlassene Butter mischen und auf dem gebackenen Kuchen verteilen

Gut zu wissen

Das war die günstigere Antwort der DDR auf den klassischen Bienenstich mit einer Mandel-Honigmasse. Durch die Schlagsahne-Butter-Mischung wird der Kuchen auch bei längerer, kühler Lagerung nicht trocken.

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