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DDR Rezept Bratkartoffeln

 
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Bratkartoffeln – Ein DDR-Gericht voller Geschmack und Tradition

Bratkartoffeln gehörten in der DDR zu den Gerichten, die in keiner Küche fehlen durften. Sie galten als vielseitige Mahlzeit, die sowohl als Hauptgericht als auch als Beilage serviert wurde. Ob zu Hause, in der Kantine oder am Imbissstand – Bratkartoffeln standen für bodenständigen Genuss und den typischen Geschmack der Alltagsküche.

Wie wurden Bratkartoffeln zubereitet?

In der DDR bestanden Bratkartoffeln meist aus vorgekochten Kartoffeln, die in Scheiben geschnitten und in einer Pfanne goldbraun gebraten wurden. Verfeinert wurden sie mit Zwiebeln, Speck oder manchmal auch Schinkenwürfeln. Gewürzt mit Salz und Pfeffer entstand so ein herzhaftes Gericht, das sich auch aus einfachen Vorräten zubereiten ließ. Je nach Region und persönlichem Geschmack wurde gelegentlich noch Majoran, Kümmel oder Paprika hinzugefügt.

Viele DDR-Köchinnen schworen auf gusseiserne Pfannen, da sie die Kartoffeln besonders knusprig machten. Wer es besonders kross mochte, ließ die Kartoffelscheiben lange genug in der Pfanne, ohne sie ständig zu wenden – so bildete sich eine köstliche Kruste. Für die schnelle Variante wurden oft auch rohe Kartoffeln verwendet, die direkt in die Pfanne kamen, was allerdings etwas mehr Zeit erforderte.

Ursprung im 18. Jahrhundert

Der Begriff „Bratkartoffeln“ setzt sich aus dem Verb „braten“ und „Kartoffeln“ zusammen und beschreibt damit schon perfekt, was das Gericht ausmacht: Kartoffelscheiben, die in der Pfanne gebraten werden. Die Ursprünge dieses Namens lassen sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen, als Kartoffeln in Deutschland zunehmend populär wurden. Die Kartoffel selbst wurde im 18. Jahrhundert als „Erdapfel“ oder „Grundbirne“ bekannt, bis sich der Begriff „Kartoffel“ durchsetzte.

Mit der Verbreitung der Kartoffel in der deutschen Küche entwickelte sich auch die Zubereitungsart des Bratens als beliebte Methode, um übrig gebliebene Kartoffeln vom Vortag zu verwerten. So entstand ein Gericht, das nicht nur lecker war, sondern auch gegen Lebensmittelverschwendung arbeitete – ein Prinzip, das sich auch in der DDR-Küche widerspiegelte.

Warum waren Bratkartoffeln so beliebt?

Bratkartoffeln galten als unkompliziert, nahrhaft und sättigend. Sie waren ein Gericht, das jeder kochen konnte, und boten die Möglichkeit, Reste sinnvoll zu verwenden. In einer Zeit, in der nicht alle Zutaten immer verfügbar waren, war das eine willkommene Eigenschaft. Zudem konnten Bratkartoffeln je nach Vorrat angepasst werden – mit oder ohne Fleisch, mit frischen Kräutern oder nur mit Salz und Pfeffer.

Ein weiterer Vorteil: Bratkartoffeln schmeckten sowohl frisch aus der Pfanne als auch kalt als Pausenbrot. Gerade in Familien mit mehreren Kindern war das Gericht beliebt, da es viele Esser günstig satt machte.

Bratkartoffeln in der DDR-Gastronomie

Auch in der Gastronomie hatten Bratkartoffeln ihren festen Platz. In Betriebskantinen und Gaststätten wurden sie häufig als Beilage zu Schnitzel, Bouletten oder Spiegeleiern angeboten. Besonders in Imbissen waren Bratkartoffeln ein fester Bestandteil des Angebots, da sie schnell zubereitet werden konnten und sowohl bei Jung als auch Alt gut ankamen.

Heute wieder modern als Beilage

Bratkartoffeln haben auch heute nichts von ihrem Charme verloren. Sie sind ein beliebtes Gericht, das Erinnerungen an die heimische Küche weckt. In vielen Restaurants stehen sie als Beilage oder als eigenständige Mahlzeit auf der Speisekarte, oft in modernen Varianten mit frischen Kräutern oder zusätzlichen Zutaten wie Champignons oder Paprikastreifen.

Bratkartoffeln sind mehr als nur gebratene Kartoffeln – sie sind ein Stück kulinarischer Geschichte, das die DDR-Küche entscheidend mitgeprägt hat. Das Gericht steht für Einfachheit, Flexibilität und den unvergleichlichen Geschmack von Hausmannskost. Wer heute Bratkartoffeln zubereitet, taucht ein in eine Zeit, in der aus wenig viel gemacht wurde – und bringt ein Stück Nostalgie auf den Teller, das immer noch begeistert.

Zutaten

Für 1 Person bei ca. 30 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

3 große frische Kartoffeln oder gekochte Kartoffelreste
1/2 Zwiebel
30 g Schinkenspeck
etwas Margarine zum Braten
Salz und Pfeffer

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Zubereitung

1.

Kartoffeln in Scheiben schneiden

2.

Schinkenspeck und Zwiebeln in Würfel schneiden und zusammen in der ausgelassenen Margarine anbraten

3.

Kartoffelscheiben zusammen mit Salz und Pfeffer dazu geben und alles kross braten

Wichtig!

Bei der Verwendung von frischen Kartoffeln als erstes diese gar braten und zum Schluss Speck und Zwiebel dazu geben, da Letzteres sonst schnell verbrennt. Vorgekochte Kartoffeln benötigen nicht mehr so viel Garzeit!

Gut zu wissen

Brathering, Gewürzgurken, Sauerfleisch, Sülze oder Spiegelei passen wunderbar zu Bratkartoffeln. Auch kann hier noch mit allerlei Kräutern wie Petersilie, Schnittlauch, Kümmel oder Majoran verfeinert werden.

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