DDR Rezept Quarkspeise
DDR-Rezept: Quarkspeise – ein fruchtig-cremiger Klassiker der DDR-Küche
In der Küche der DDR war die Quarkspeise ein vertrauter und geschätzter Begleiter – nicht nur wegen ihrer einfachen Zubereitung, sondern auch aufgrund ihres erfrischenden Geschmacks und ihrer Vielseitigkeit. Ob als Nachtisch in der Schulspeisung, als süße Zwischenmahlzeit zu Hause oder als leichter Abschluss eines Mittagessens: Die Quarkspeise fand sich in vielen Haushalten und Einrichtungen der Republik regelmäßig auf dem Speiseplan.
Ursprünge in der Mangelwirtschaft
Die Popularität der Quarkspeise in der DDR erklärt sich auch durch die Verfügbarkeit ihrer Grundzutaten. Quark war ein in der Planwirtschaft verlässlich produziertes Milchprodukt – im Gegensatz zu Sahne, Butter oder exotischeren Milchwaren, die häufiger Mangelware waren. Kombiniert mit Milch, etwas Zucker und Obst, ließ sich aus Quark ein süßes Gericht zaubern, das sowohl sättigte als auch schmeckte.
In vielen Fällen griff man auf eingekochte Früchte zurück, insbesondere auf Erdbeeren, Sauerkirschen oder Pfirsiche, die in Gläsern haltbar gemacht worden waren. In der kalten Jahreszeit bedeutete dies einen Hauch von Sommeraroma im grauen Alltag. Wenn frisches Obst verfügbar war – etwa in den Gartenmonaten – wurde dieses bevorzugt verwendet.
Schulverpflegung und Betriebsküchen
Ein besonderer Platz war der Quarkspeise in den Großküchen von Schulen, Kindergärten und Betrieben vorbehalten. Hier wurde sie in großen Mengen aus Quark, aromatisiertem Puddingpulver und konservierten Früchten hergestellt. Die Kombination mit Erdbeerpudding war besonders beliebt, da sie sowohl farblich als auch geschmacklich ansprechend war. In Kindereinrichtungen wurde sie mitunter zusätzlich mit Keksen, Waffelbruch oder Grießflocken verfeinert – ein Trick, um Reste aufzubrauchen und die Speise sättigender zu machen.
Regionale Varianten und persönliche Noten
Auch wenn das Grundrezept weit verbreitet war, existierten viele kleine Abwandlungen, je nach Geschmack und Verfügbarkeit. Manche mischten einen Hauch Zitronensaft oder etwas Vanillezucker unter, andere ergänzten die Quarkcreme mit geschlagener Milch oder sogar einem Löffel Kondensmilch, um sie noch cremiger zu machen. In Haushalten mit Zugang zu selbst angebauten Früchten wie Johannisbeeren oder Stachelbeeren entstanden weitere saisonale Versionen, die teilweise auch als Kompott untergehoben wurden.
In manchen Familien wurde Quarkspeise in Schichten angerichtet – mit Fruchtkompott oder Gebäck als unterer Lage, Quarkcreme in der Mitte und einem Klecks Marmelade oder frischen Früchten obendrauf. Diese Variante kam vor allem bei Gästen auf den Tisch und konnte auch optisch beeindrucken.
Ein einfacher Genuss mit viel DDR-Geschichte
Die Quarkspeise ist ein gutes Beispiel dafür, wie aus einfachen, erschwinglichen Zutaten ein Gericht mit Tradition und emotionalem Wert entstehen konnte. Bis heute ist sie in Ostdeutschland ein nostalgisches Dessert, das viele an ihre Kindheit erinnert – an Schüsseln mit rosa Quarkmasse, in denen der Geschmack von Erdbeere, Vanille und eingekochtem Sommerobst auf einfache Weise miteinander verschmolz.
Zutaten
1 Pck. Puddingpulver (Erdbeergeschmack, wahlweise auch anderen Fruchtgeschmack)
500 ml Milch
30 g Zucker
500 g Sahnequark (20 %)
300 g (eingekochte) Erdbeeren, wahlweise auch andere Früchte
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