DDR Rezept Buletten
Buletten – Ein nicht wegzudenkener Klassiker aus der DDR-Küche
Wer an die Alltagsküche der DDR denkt, kommt an ihnen kaum vorbei: Buletten. Dieses Gericht war nicht nur in den privaten Haushalten, sondern auch in Kantinen, Imbissen und Schulküchen allgegenwärtig. Ob warm mit Kartoffelsalat oder kalt auf dem Pausenbrot – Buletten gingen immer.
Was sind Buletten?
Buletten sind flache, gebratene Frikadellen aus Hackfleisch. Ihre Hauptzutaten sind Hackfleisch (meist halb und halb aus Schwein und Rind), Zwiebeln, eingeweichte Brötchen oder Semmelbrösel, Ei sowie Salz, Pfeffer und weitere Gewürze nach Geschmack. Die Masse wird gründlich vermengt, zu kleinen Klopsen geformt und anschließend in der Pfanne goldbraun ausgebraten. Außen leicht knusprig, innen schön saftig – genau so mussten Buletten schmecken.
Ursprung und Namensherkunft
Der Begriff „Bulette“ leitet sich vom französischen Wort boulette ab, das „kleine Kugel“ bedeutet. Bereits im 17. Jahrhundert wurden in Frankreich Fleischklößchen unter diesem Namen serviert. Mit dem Einzug französischer Einflüsse während der napoleonischen Besatzungszeit verbreitete sich das Wort auch in den deutschen Sprachraum – besonders in Berlin, wo die Bezeichnung „Bulette“ bald eine regionale Eigenheit wurde.
Im Laufe der Zeit wurde der Name „Bulette“ zum Synonym für die Hackfleischfrikadelle, die in vielen Varianten gekocht wurde – ob mit Senf, Majoran oder Gewürzgurken in der Masse. In der DDR war die Bulette aufgrund ihrer einfachen Zubereitung und der preiswerten Zutaten besonders beliebt. Sie gehörte zu den Gerichten, die man sowohl zu Hause als auch in der Betriebskantine oder am Imbissstand fand.
Regionale Namensvielfalt
In Deutschland hat die Bulette viele Namen, die je nach Region variieren:
Frikadelle – am weitesten verbreitet in Nord- und Westdeutschland
Fleischpflanzerl – typisch für Bayern und Österreich
Fleischküchle oder Fleischküchla – in Baden-Württemberg und Franken
Hackepeterklops – in manchen Regionen der neuen Bundesländer
Klopse oder Klops – in einigen Teilen Norddeutschlands, wobei dies auch oft für andere Fleischklößchen-Gerichte steht
Bratklops – vereinzelt ebenfalls im Osten verbreitet
Bulette – der Klassiker in Berlin und Brandenburg
Warum waren Buletten so beliebt?
Sie waren ein Gericht für alle Gelegenheiten: Ob zum Mittagessen mit Kartoffelpüree und Gemüse, als Snack im Brötchen oder kalt auf die Hand – Buletten passten immer. Sie ließen sich hervorragend vorbereiten, portionsweise einfrieren und wieder aufwärmen. Außerdem konnten sie mit verschiedenen Zutaten wie Knoblauch, Paprika oder Kräutern individuell gewürzt werden.
In der DDR waren Buletten auch deshalb so beliebt, weil sie sich gut an die verfügbaren Lebensmittel anpassen ließen. Fehlt einmal ein Brötchen, nahm man ein paar Löffel Semmelmehl, oder wenn es kein Schweinehack gab, wurde nur Rinderhack verwendet. Improvisation war oft gefragt – und genau das machte die DDR-Küche aus.
Heute noch beliebt
Auch heute sind Buletten ein fester Bestandteil vieler Küchen. Ob klassisch gebraten, im Backofen gegart oder auf dem Grill – sie sind vielseitig einsetzbar und begeistern Groß und Klein. In Berliner Imbissen werden sie noch immer frisch aus der Pfanne verkauft, und in vielen Familien ist die Bulette ein geliebter Klassiker geblieben.
Fazit
Die Bulette ist mehr als nur eine Frikadelle: Sie ist ein Stück gelebter Alltagskultur, das Erinnerungen an gemeinsame Mahlzeiten, einfache Genüsse und gesellige Runden weckt. Ein Gericht, das zeigt, wie viel Geschmack in einer einfachen Hackfleischmasse stecken kann – und das bis heute seinen festen Platz auf unseren Tellern hat.
Zutaten
500 g (gemischtes) Hackfleisch
50 g feine Zwiebelwürfel
50 g in Milch/Wasser eingeweichte Semmeln oder Weißbrot, alternativ Semmelmehl
1 Ei
Salz und Pfeffer
Senf oder Ketchup
etwas Margarine zum Braten
ostdeutsche Zutaten online bestellen*