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DDR Rezept Beamtenstippe (Gehacktesstippe)

 
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Beamtenstippe (Gehacktesstippe) – „Arme Leute-Essen“ von damals

Die DDR-Küche war bekannt für ihre einfachen, aber dennoch herzhaften Gerichte, die aus wenigen Zutaten ein leckeres Essen zauberten. Ein Paradebeispiel für diese bodenständige Kochkunst ist die Beamtenstippe, auch als Gehacktesstippe bekannt. Dieses Gericht gehörte in vielen DDR-Haushalten zum Standardrepertoire und wurde privat als auch in Firmenkantinen serviert – einfach, günstig und sättigend.

Was ist Beamtenstippe?

Die Beamtenstippe ist eine einfache Soße auf der Basis von Gehacktem (Hackfleisch), meist Schweinehack, das zusammen mit Zwiebeln in der Pfanne angeschwitzt wird. Abgelöscht mit Wasser oder Brühe und mit Salz, Pfeffer und manchmal Paprika abgeschmeckt, entsteht eine herzhafte Hackfleischsoße, die oft mit Mehlschwitze leicht angedickt wird. Serviert wird sie klassisch zu Salzkartoffeln oder Kartoffelpüree.

Ursprung des Gerichts

Der Ursprung der Beamtenstippe liegt in der einfachen Hausmannskost, die im Arbeitsalltag der DDR eine große Rolle spielte. Die Beamtenstippe war nicht nur günstig in der Herstellung, sondern auch schnell zubereitet – perfekt für die werktägliche Mittagspause oder als schnelles Abendessen nach einem langen Arbeitstag.

Warum „Beamtenstippe“?

Der Name „Beamtenstippe“ klingt zunächst etwas ironisch und ist tatsächlich eine humorvolle Anspielung auf den DDR-Alltag. Beamte galten in der DDR oft als gut situiert, führten aber – so die volkstümliche Meinung – ein eher gemütliches Arbeitsleben, im Gegensatz zu Arbeitern oder Landwirten. Die „Stippe“ (ein regionaler Ausdruck für eine Soße) war ein einfaches, wenig spektakuläres Gericht, das man schnell zubereiten konnte – genau wie die vermeintlich gemütliche Arbeit der Beamten.

Tatsächlich wurde die Beamtenstippe aber keineswegs nur von Beamten gegessen, sondern war in allen Schichten der DDR beliebt. Ob zu Hause, in Betriebskantinen oder Schulküchen: Die Gehacktesstippe war fester Bestandteil des Speiseplans.

Regionale Varianten der Stippe

Je nach Region und Vorlieben konnte die Beamtenstippe leicht abgewandelt werden. Manche Rezepte verwendeten anstelle von Schweinehack auch gemischtes Hackfleisch. Andere rührten einen Schuss Senf oder Tomatenmark unter, um der Soße mehr Würze zu verleihen. Auch eine Prise Majoran oder ein Hauch Knoblauch fanden manchmal den Weg in den Topf.

Beliebt früher und heutzutage

Auch heute ist die Beamtenstippe (oder Gehacktesstippe) noch ein beliebtes Gericht, das in vielen Küchen als schnelles, günstiges und deftiges Essen geschätzt wird. Besonders in Familien mit Kindern oder in Kantinen erlebt dieses Gericht eine kleine Renaissance, denn es ist unkompliziert, lässt sich gut vorbereiten und sättigt zuverlässig.

DDR-Klassiker mit Geschichte

Die Beamtenstippe ist mehr als nur eine Hackfleischsoße – sie ist ein Stück DDR-Alltag. In einer Zeit, in der es nicht immer alles zu kaufen gab, war dieses Gericht eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan. Es zeigt die Kreativität der Menschen, aus wenig viel zu machen und gleichzeitig etwas Leckeres auf den Tisch zu zaubern.

Die Beamtenstippe ist ein Beleg für die Einfachheit aber geschmackvolle Küche der DDR. Sie steht für ein Stück gelebter Geschichte, das zeigt, wie einfach und lecker Kochen sein kann. Wer sie heute nachkocht, taucht ein in eine Zeit, in der Gemeinschaft, Zusammenhalt und das Teilen einer guten Mahlzeit viel bedeuteten. Ein Gericht, das auch heute noch schmeckt – nicht nur für Beamte!

Zutaten

Für 5 Personen bei ca. 20 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

500 g Hackfleisch
50 g Margarine oder Butter
100 g Zwiebelwürfel
1 Essl. Mehl
1/4 l Wasser
1 Essl. Brühpulver
1/2 Teel. Paprikapulver
Salz und Pfeffer

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Zubereitung

1.

Zwiebelwürfel in Butter bzw. Margarine anbräunen

2.

Hackfleisch zugeben, verrühren und garen bis es krümelig wird

3.

Masse mit Mehl bestäuben

4.

das mit Wasser verrührte Brühpulver zugeben

5.

rühren bis ein Fleischbrei entsteht

6.

mit Paprika, Salz und Pfeffer abschmecken

Gut zu wissen

Zur Stippe passen Pellkartoffeln, Gewürzgurken, Brot oder auch Nudeln. Zusätzlich kann mit Wacholder, Lorbeer, Kapern und Kümmel verfeinert werden. Ursprünglich war die Stippe ein „Arme Leute-Essen“ und wurde vereinzelt auch „Gehacktesstippe“ genannt.

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