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DDR Rezept Hackus und Knieste

 

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Hackus und Knieste – Herzhafte Brotzeit mit rustikalem Charme

„Hackus und Knieste“ war und ist ein echter Klassiker der ostdeutschen Brotzeitkultur. Hinter dem klangvollen Namen verbirgt sich eine einfache, aber äußerst deftige Mahlzeit, die vor allem in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bis heute geschätzt wird. Ursprünglich ein typisches Arbeiteressen, das schnell sättigt und kaum Zubereitung erfordert, verkörpert dieses Gericht in seiner Schlichtheit ein gutes Stück Alltagskultur.

Was verbirgt sich hinter dem Namen?

Der Begriff „Hackus“ ist eine mundartliche Form von „Gehacktes“ – also rohes, gewürztes Schweinemett. „Knieste“ bezeichnet salzkartoffelähnliche Pellkartoffeln, die mit der Schale gegart werden. Zusammen ergibt das ein einfaches, kräftiges Gericht: frisches Mett, abgeschmeckt mit Zwiebeln, Salz und Pfeffer, dazu warme Kartoffeln, manchmal mit etwas Butter oder Schmalz ergänzt.

Tradition und Herkunft des DDR-Gerichts

„Hackus“ und „Knieste“ war kein Gericht für festliche Tafeln, sondern vielmehr eine bodenständige Mahlzeit für den Alltag – besonders beliebt in Haushalten, in denen es schnell gehen musste oder wenig im Haus war. Es wurde oft auch kalt gegessen, etwa als Abendbrot oder Vesper auf dem Feld. Gerade zur Erntezeit galt es als beliebter Sattmacher, der mit wenig Aufwand zubereitet werden konnte.

Zubereitung und Varianten

Das Mett sollte frisch vom Fleischer stammen und möglichst mager sein. In manchen Familien wurde es mit rohem Ei, geriebener Zwiebel und etwas Senf verfeinert. Die heißen Kartoffeln, direkt aus dem Topf, wurden mit der Hand gepellt und mit einer Gabel zerdrückt, bevor das Mett darüber gegeben oder separat gegessen wurde. Gewürzgurken oder Sauergemüse rundeten das Ganze geschmacklich ab.

Auch wenn es auf heutigen Speisekarten kaum noch auftaucht, lebt „Hackus“ und „Knieste“ in vielen ostdeutschen Familien weiter – als einfaches, ehrliches Essen mit regionalem Charakter. Wer deftige, unkomplizierte Gerichte liebt, findet hier einen wahren Geheimtipp der DDR-Küche.

Haben Sie jetzt Appetit bekommen? Hier ist unser leckeres „Hackus“ und „Knieste“ -Rezept:

Zutaten

Für 4 Personen bei ca. 45 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

1 kg kleine Kartoffeln (vorwiegend fest kochend)
150 ml Öl zum Backen
1 kg Hackfleisch vom Schwein
1 Zwiebel, klein gewürfelt
2 Eigelb
Salz & Pfeffer
Kümmel

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Zubereitung

1.

kleine Kartoffeln mit Schale unter Fließwasser gut abbürsten, längs halbieren

2.

auf ein Backblech oder eine Auflaufform Öl geben, darauf die Kartoffeln legen und Schnittflächen mit Kümmel belegen, andrücken

3.

im vorgeheizten Backofen bei 170 °C für ca. 30 Min. backen, hin und wieder wenden

4.

Backkartoffel auf Teller portionieren, salzen

5.

Hackfleisch mit Zwiebel und Eigelb vermischen, mit Salz & Pfeffer würzen, dazu servieren

Gut zu wissen

Unbedingt nur frisches Hackfleisch bzw. Eier für dieses DDR Rezept verwenden, da sie roh verzehrt werden (Salmonellengefahr) oder beides durchbraten! Eine Theorie zur Namensgebung: Hackus ist gewürztes Schweinehackfleisch. Knieste sind kleine Kartoffeln, bei denen man knien musste, um sie zu ernten. Dazu am besten Gurken reichen.
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