DDR Rezept Koks
„Koks“ – Der feurige Kurze mit drei Bohnen aus der DDR
Hinter dem auffälligen Namen „Koks“ verbarg sich in der DDR kein illegales Pulver, sondern ein kleiner, starker Schnaps mit spezieller Inszenierung. Dieses Getränk wurde gerne bei Familienfeiern, zu Silvester oder auf Betriebsfesten ausgeschenkt – vor allem dann, wenn es schnell gehen und dennoch Eindruck machen sollte. Der Koks war weniger für den großen Durst gedacht, sondern eher ein symbolischer Trinkspruch, ein Ritual, bei dem Genuss und kleine Showelemente im Vordergrund standen.
Eine Bohne für Gesundheit, eine für Wohlstand, eine für Liebe
Die drei Kaffeebohnen, die dem Getränk seinen besonderen Charakter verliehen, waren keineswegs zufällig gewählt. Sie galten als Glückssymbole – ein Überbleibsel aus älteren europäischen Trinktraditionen. Im DDR-Alltag wurde daraus eine fest etablierte Geste, die meist mit einem Augenzwinkern zelebriert wurde. Die Kombination von Alkohol und gerösteter Kaffeebohne sorgte nicht nur für einen aromatischen Kontrast, sondern verlieh dem Getränk einen leicht exotischen Hauch – zumindest für damalige Verhältnisse.
Feierlicher Auftakt oder geselliger Abschluss
Ob als Begrüßungstrunk oder als Abschluss eines reichhaltigen Essens – der Koks passte zu verschiedenen Gelegenheiten. Besonders in geselliger Runde sorgte das Getränk für Gesprächsstoff. Man diskutierte, ob Rum oder Weinbrand die bessere Wahl sei oder welche Bohnen am besten knacken. Es war ein Getränk, das nicht nur getrunken, sondern regelrecht inszeniert wurde. Dabei stand weniger der Alkoholgehalt im Mittelpunkt, sondern das gemeinsame Erlebnis.
Ein Kuriosum mit Wiedererkennungswert
Der Koks war in keiner Bar- oder Getränkekarte offiziell verzeichnet, sondern ein echter Geheimtipp aus dem privaten Bereich. Die Bezeichnung sorgte dabei immer wieder für Erstaunen – vor allem bei Gästen aus dem Westen. Doch hinter dem provokanten Namen verbarg sich nichts weiter als ein traditionsreicher Digestif mit DDR-Charme, der es verstand, mit einfachen Mitteln Eindruck zu machen.
Ein Relikt des Improvisationstalents
Wie so viele kulinarische Eigenkreationen der DDR entstand auch der Koks aus dem Wunsch heraus, mit wenigen Zutaten etwas Besonderes zu schaffen. Der Würfelzucker, sonst für Tee oder zum Backen gedacht, wurde zum Zentrum eines kleinen Rituals. Die Kaffeebohnen, oft gehütet wie ein Schatz, bekamen hier eine neue Aufgabe. Und der Weinbrand – häufig ein Mitbringsel aus dem Westen oder ein lokal produzierter Ersatz – machte aus dem Ganzen ein Getränk, das bis heute in Erinnerung geblieben ist.
Zutaten
4 cl Weinbrand oder Rum
1 Stück Würfelzucker
3 Kaffeebohnen
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