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DDR Rezept Mooskuchen

 
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DDR-Rezept: Mooskuchen – grünes Highlight aus der DDR-Küche

In der DDR erfreuten sich viele Kuchen großer Beliebtheit, doch der Mooskuchen stach nicht nur geschmacklich, sondern vor allem optisch heraus. Sein Name rührt von der moosartigen Oberfläche her, die durch einen besonderen Verarbeitungsschritt entsteht: Der Kuchen wird nach dem Backen zunächst im Kühlschrank gekühlt. Anschließend sorgt das Zusammenspiel von Kaffee und Creme dafür, dass sich an der Oberfläche eine grünlich schimmernde Schicht bildet – eine visuelle Besonderheit, die an weiches Waldbodenmoos erinnert. Gerade deshalb avancierte der Mooskuchen zu einem der originellsten Backwerke in Ostdeutschland.

Optik trifft auf Einfallsreichtum

Die DDR-Küche war geprägt von Kreativität, oft bedingt durch eingeschränkte Verfügbarkeit mancher Zutaten. Dennoch entstanden Backideen, die sich deutlich von klassischen Kuchenrezepten abhoben. Beim Mooskuchen war es weniger der Teig als vielmehr die Oberflächenfärbung, die ihn so besonders machte. Ein Bestandteil, der in vielen Rezeptvarianten nicht fehlen durfte, war Kaffeepulver. Dieser wurde über eine Kokosfett-Schicht gestreut. Während der Ruhezeit im Kühlschrank setzte sich der Kaffee ab und sorgte in Kombination mit anderen Bestandteilen für eine grünliche Färbung.

Vielfalt in der Ausführung

Der klassische Mooskuchen wurde auf dem Blech zubereitet, in einigen Haushalten auch als rechteckige Formkuchen oder Schichttorte. Je nach Rezept kam eine Buttercreme oder eine Mischung aus saurer Sahne und Zucker zum Einsatz. Der Boden bestand meist aus lockerem Rührteig, häufig mit Nüssen oder Kakao angereichert, um einen geschmacklichen Kontrast zur zarten Deckschicht zu bieten. Beliebt war auch das Einrühren von Rum-Aroma, um dem Gebäck eine leicht herbe Note zu verleihen.

Auch Fruchtkomponenten fanden gelegentlich ihren Platz: Kirschen, Aprikosen oder Pfirsiche wurden mitgebacken oder in die Creme eingearbeitet. Sie gaben dem eher cremelastigen Kuchen zusätzlich Frische und Farbe. Mancherorts wurde auf die Moosoptik bewusst verzichtet, indem man die grünliche Oberfläche mit Schokoraspeln oder Streuseln bedeckte – doch der typische Mooskuchen setzte auf die natürliche, grünlich changierende Schicht als Blickfang.

Besondere Wirkung durch Kühlung und Geduld

Ein entscheidendes Merkmal des Mooskuchens war die zeitliche Abfolge der Zubereitung. Erst durch das ausgiebige Kühlen konnte sich die charakteristische Farbe ausbilden. Erst nach dem vollständigen Durchziehen bei niedriger Temperatur und anschließendem Angleich an Raumwärme zeigte sich das gewünschte Farbspiel – eine Kombination aus Technik und Chemie, die den Kuchen zum Hingucker auf jeder Kaffeetafel machte.

In vielen Haushalten wurde der Mooskuchen gerne zu besonderen Anlässen wie Familienfeiern, Jugendweihen oder Geburtstagen serviert – nicht zuletzt, weil er sich gut vorbereiten ließ und durch seine außergewöhnliche Erscheinung für Gesprächsstoff sorgte. Bis heute gilt er in der ostdeutschen Backkultur als Paradebeispiel für Einfallsreichtum mit begrenzten Mitteln.

Zutaten

Für 1 Backblech bei circa 30 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

Teig:
375 g Zucker
300 g Mehl
6 Eigelb
250 g Margarine
1 Becher saure Sahne
1/2 Pck. Backpulver
1/2 Pck. Natron
75 g Kakaopulver

Belag:
250 g Kokosfett
3 Essl. Puderzucker
6 Eiweiß
gemahlener Kaffee

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Zubereitung

1.

Zutaten für den Teig cremig rühren und ca. 25 Minuten bei Unter- und Oberhitze (180 °C) backen

2.

für den Belag das Kokosfett in einem heißen Topf zerlassen, Puderzucker mit dem Eiweiß mischen und steif schlagen und nach und nach das flüssige Kokosfett hinzufügen (vorher etwas abkühlen lassen)

3.

den abgekühlten Kuchenboden mit der Masse bestreichen

4.

ein wenig Kaffeepulver darüber sieben und kalt stellen, bis der Kaffee sich grün gefärbt hat

Gut zu wissen

Der Kuchen muss erst in den Kühlschrank, um Festigkeit zu bekommen. Dann sollte er noch mal bei Zimmertemperatur etwas stehen, damit sich der Kaffee auf der Oberfläche moosgrün färbt. Daher hat der Mooskuchen wohl auch seinen Namen bekommen. In der DDR war der Kuchen als Hingucker sehr beliebt.

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