DDR Rezept Mecklenburger Rippenbraten
Mecklenburger Rippenbraten – Deftige Festtagsspezialität aus dem Norden der DDR
Der Mecklenburger Rippenbraten zählt zu den traditionsreicheren Fleischgerichten der DDR-Küche, die ihren Ursprung in der ländlich geprägten Region Mecklenburg-Vorpommern haben. Dort, wo bäuerliche Hausmannskost auf bodenständige Zutaten trifft, entwickelte sich über Generationen ein Gericht, das durch seine rustikale Zubereitung ebenso wie durch seine beeindruckende Optik bei Festessen oder Sonntagsmahlzeiten geschätzt wurde. In der DDR blieb der Rippenbraten insbesondere in privaten Haushalten und Gasthöfen mit regionaler Küche ein beliebtes Gericht – oft verbunden mit besonderen Anlässen oder Feiertagen.
Warum heißt das Fleischgericht „Rippenbraten“?
Im Gegensatz zu einfachen Alltagsgerichten aus der DDR ist der Mecklenburger Rippenbraten eher im Bereich der gehobenen Hausmannskost zu verorten. Schon der verwendete Zuschnitt – ein durchwachsenes Stück Schweinefleisch mit Knochen – war nicht täglich verfügbar, sondern eher Bestandteil größerer Schlachtungen oder Metzgereibestellungen. Das Besondere an der Zubereitung liegt in der Kombination aus kräftigem Fleisch und herzhafter Füllung, die das Gericht zu einem geschmacklichen Erlebnis macht.
Der Name „Rippenbraten“ bezieht sich auf das verwendete Teilstück: die Schweinerippe, also der Rippenbogen mit teils aufliegendem Fleisch, gelegentlich auch mit Rückgratanteil. Dieses wurde sorgfältig ausgelöst und mit einer würzigen Füllung wieder zusammengerollt, bevor es langsam im Ofen garte.
Für schmackhafte Röstaromen: Zubereitung im Bräter
Der fertig gefüllte Rippenbraten kam in einen Bräter und wurde dort zunächst scharf angebraten, um Röstaromen zu entwickeln. Danach wurde er mit etwas Brühe oder Wasser abgelöscht und bei mittlerer Temperatur im Ofen gegart – oft mehrere Stunden, damit das durchwachsene Fleisch weich wurde und die Füllung vollständig durchziehen konnte.
Einige Varianten sahen vor, das Gericht mit Zwiebeln, Möhren oder Sellerie zu ergänzen, die als natürliche Grundlage für eine kräftige Soße dienten. Während der Garzeit wurde der Braten regelmäßig mit Bratensaft übergossen, um ein Austrocknen zu verhindern.
Soße und klassische Beilagen in kalten Jahreszeit
Der Rippenbraten wurde in Scheiben geschnitten und mit der entstandenen Bratensoße übergossen serviert. Als klassische Beilage galten Kartoffelklöße, Salzkartoffeln oder gebratene Kartoffelspalten, begleitet von Rotkohl, Sauerkraut oder Bohnen.
Der hohe Fettanteil des Rippenfleischs wurde durch die würzige Füllung und die Beilagen gut abgefangen. Gerade in der kalten Jahreszeit war das Gericht ein wärmender Genuss und häufig Teil von Festtagsmenüs oder größeren Familienfeiern.
Beliebtheit und Stellenwert in der DDR
Während das Gericht in den offiziellen Schulspeiseplänen oder Großküchen eher selten auftauchte – vor allem wegen des hohen Fleischbedarfs und des aufwändigen Zuschnitts – hatte es im häuslichen Bereich einen festen Platz. Besonders auf dem Land, wo private Hausschlachtungen zum Alltag gehörten, galt der Rippenbraten als Höhepunkt eines Schlachttages.
Auch in Gasthöfen, die auf regionale Spezialitäten setzten, wurde das Gericht angeboten – oft als „Sonntagsbraten“ oder im Rahmen saisonaler Aktionen. Es war damit auch ein kulinarischer Ankerpunkt für Heimatverbundenheit und familiäre Traditionen.
In einer Zeit, in der traditionelle Rezepte wieder an Bedeutung gewinnen, erlebt auch der Mecklenburger Rippenbraten eine Renaissance in der Retro-Küche. Moderne Varianten arbeiten mit magereren Fleischstücken, neuen Gewürzen oder alternativen Füllungen – zum Beispiel mit Pilzen, Gemüse oder sogar vegetarischen Alternativen. Dennoch bleibt die Grundidee dieselbe: eine Kombination aus kraftvollem Fleischgeschmack, herzhafter Würze und hausgemachter Wärme.
Der Mecklenburger Rippenbraten ist ein echtes Zeugnis regionaler Fleischküche innerhalb der DDR-Tradition. Er steht für Handwerk, Geduld und den Wunsch, aus einfachen, aber kräftigen Zutaten ein festliches Mahl zu zaubern. Auch heute noch beeindruckt er durch seine herzhafte Fülle, die liebevolle Zubereitung und seinen geschichtlichen Hintergrund – ein Stück nordostdeutscher Esskultur, das es verdient, auf dem Teller zu bleiben.
Zutaten
1,5 kg Schweinefleisch (Rippenstück)
200 g Backpflaumen
2 Äpfel (säuerlich)
1-2 Teel. Salz
1 große Zwiebel
50 g Fett zum Braten
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