DDR Rezept Schneebälle in Milchsuppe
DDR-Rezept: „Schneebälle in Milchsuppe“ - im Sommer kalt und im Winter warm genießen
Die „Schneebälle in Milchsuppe“ sind ein typisches Beispiel für eine süße, einfache und dabei kreative Speise aus der DDR-Küche, die besonders bei Kindern beliebt war. Das Gericht kombiniert milde Aromen mit einer zarten Textur – und passt damit hervorragend in das kulinarische Konzept jener Zeit: aus wenigen Zutaten etwas Schmackhaftes und Nahrhaftes zu schaffen. In Schulen, Kindergärten und Familienküchen erfreute sich dieses Gericht großer Beliebtheit, nicht zuletzt wegen seiner besonderen Optik.
Ursprung in der Großküche – einfach, aber raffiniert
In der DDR war die Versorgung mit Lebensmitteln durch zentrale Speisepläne geprägt, insbesondere in staatlichen Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen oder Betriebskantinen. Viele Speisen mussten kostengünstig, sättigend und leicht zuzubereiten sein. Die Milchsuppe mit Eischnee, liebevoll „Schneebälle“ genannt, entsprach genau diesen Anforderungen.
Eier, Milch, etwas Zucker und Stärke – mehr brauchte es nicht, um eine warme oder kalte Mahlzeit zu servieren, die sowohl nahrhaft als auch ansprechend war. Die Herstellung war simpel, konnte in großen Mengen erfolgen und war dabei abwechslungsreich in der Darbietung. Gerade in der Schulspeisung wurden solche Gerichte bevorzugt, da sie ohne exotische Zutaten auskamen und sich an den saisonal verfügbaren Beständen orientierten.
Der visuelle Reiz: „Schneebälle“ als Hingucker
Was die Speise besonders machte, war nicht nur der Geschmack, sondern auch ihr Anblick. Die weißlichen Eischneekugeln schwebten scheinbar auf der milden Milchbasis und erinnerten an Schneebälle auf einer Winterlandschaft. Das regte nicht nur bei Kindern die Fantasie an, sondern sorgte auch in der Alltagsküche für ein kleines ästhetisches Erlebnis.
Die Schneebälle bestanden im Wesentlichen aus geschlagenem Eiweiß mit Zucker, das in heißer Milch sanft gegart wurde. Dieser Vorgang erforderte ein wenig Fingerspitzengefühl, damit die Form erhalten blieb und das Eiweiß nicht zerfiel. Der zarte Eischnee wurde anschließend vorsichtig auf der angedickten Milchsuppe angerichtet.
Geschmacklich fein abgestimmt
Die Suppe selbst war eine Mischung aus Milch, Zucker und Vanille – gebunden mit etwas Stärke und verfeinert durch das Eigelb. Dadurch erhielt sie eine sämige Konsistenz und eine angenehme Süße. In manchen Haushalten wurde das Gericht zusätzlich mit geraspelter Schokolade oder einem Hauch Zimt serviert, um es geschmacklich abzurunden.
Ob als Hauptgericht, Nachspeise oder Zwischenmahlzeit – die Milchsuppe mit Schneebällen war vielseitig einsetzbar. Gerade an kühlen Tagen war sie eine beliebte warme Speise, während sie im Sommer auch gekühlt genossen wurde.
Variationen und kleine Extras
In der heimischen Küche wurde das Grundrezept oft erweitert. Wer es etwas gehaltvoller mochte, hob unter den Eischnee zusätzlich Kokosraspeln oder gemahlene Nüsse. Auch die Milchbasis ließ sich geschmacklich anpassen – zum Beispiel mit einem Spritzer Zitronensaft, einem Hauch Bittermandel-Aroma oder frischen Fruchtstücken. Selbst Kakao als Grundlage statt Vanille war eine verbreitete Alternative.
Das Gericht verkörpert auf besondere Weise die DDR-Kochkunst: bodenständig, einfallsreich und mit einem Gespür für das Besondere im Alltäglichen. In Erinnerung geblieben ist es vielen vor allem durch den liebevollen Namen – ein kulinarischer Gruß aus der Kindheit, der heute nostalgische Gefühle weckt.
Zutaten
2 Eier
500 ml Milch
80 g Zucker
1/2 Pck. Vanillezucker
20 g Stärkemehl
(geraspelte Schokolade)
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