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DDR Rezept Plätzchen aus Mürbeteig

 
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DDR-Rezept: Mürbeteigplätzchen – DDR-Backklassiker für alle Jahreszeiten

Plätzchen aus Mürbeteig zählten in der DDR zu den vielseitigsten Gebäcken der heimischen Backstuben. Anders als bei vielen saisonal gebundenen Rezepten hatten diese Kekse keinen festen Platz im Jahreskalender – sie wurden zwar vor allem zur Weihnachtszeit gebacken, fanden aber auch zu anderen Anlässen wie Geburtstagen, Schulfeiern oder Sonntagskaffee ihren Weg auf den Tisch. Der einfache Grundteig erlaubte es, mit wenigen Zutaten unterschiedlichste Formen und Geschmacksrichtungen zu kreieren – ganz im Sinne der DDR-typischen Improvisationskunst.

Ein Teig, viele Möglichkeiten

Das Grundrezept basierte auf einfachen, in der Regel gut verfügbaren Zutaten: Mehl, Zucker, Fett – meist Margarine – und ein Ei. Der Teig war nicht nur kostengünstig, sondern ließ sich auch gut vorbereiten und verarbeiten. Besonders beliebt war Mürbeteig wegen seiner langen Haltbarkeit: Gut verpackt hielten sich die fertigen Plätzchen über Wochen, was sie für die Vorratshaltung attraktiv machte.

Die Vielfalt entstand durch die kreative Weiterverarbeitung: Mit einem einfachen Teigrad oder Messer wurden Rechtecke, Rauten und Streifen geschnitten. Besonders festlich wirkte das Gebäck, wenn es mit Eigelb bestrichen, mit Zucker oder gehackten Nüssen bestreut oder nach dem Backen mit Marmelade zusammengefügt wurde. Auch das Eintunken in geschmolzene Schokolade oder der Einsatz von bunten Zuckerstreuseln waren beliebte Verfeinerungen – sofern entsprechende Zutaten im Haushalt vorhanden waren.

Backen mit begrenzten Mitteln

Backzubehör war in der DDR nicht so umfangreich wie heute, doch genau das führte zu großer Kreativität. Viele Familien nutzten improvisierte Ausstechformen – von Gläsern über Kinderförmchen bis hin zu Blechschablonen. Der Fantasie waren kaum Grenzen gesetzt, solange die Grundzutaten zur Verfügung standen.

Ein typischer Anblick in den DDR-Küchen war das Blech mit Plätzchen auf Zeitungspapier oder Butterbrotpapier, das vor dem Backen mit den Vorräten der Speisekammer dekoriert wurde. Beliebt war auch die Kombination mit selbstgekochter Marmelade als Füllung, etwa mit Hagebutte, Apfel oder roter Johannisbeere. Diese einfachen, aber aromatischen Konfitüren gaben den Plätzchen eine fruchtige Note.

Von der Weihnachtsbäckerei bis zum Kindergartenfest

Obwohl Mürbeteigplätzchen zur Adventszeit am häufigsten gebacken wurden, waren sie keineswegs auf den Dezember beschränkt. Viele Kindergärten und Schulen organisierten in der Vorweihnachtszeit gemeinschaftliche Backnachmittage, bei denen der Teig gemeinsam ausgerollt, ausgestochen und verziert wurde. Oft wurden die Ergebnisse später bei Veranstaltungen verkauft oder verschenkt – eine Praxis, die soziale Nähe förderte und das Gemeinschaftsgefühl stärkte.

Kulturelles Erbe mit nostalgischem Wert

Heute gehören die Mürbeteigplätzchen zu den Rezepten, die besonders gern an die Zeit in der DDR erinnern. Ihre einfache Zubereitung, ihre Wandelbarkeit und der Geruch beim Backen rufen bei vielen Menschen Erinnerungen an Kindheit, Familie und gesellige Stunden wach. Obwohl sich die verfügbaren Zutaten heute deutlich erweitert haben, greifen viele nach wie vor bewusst auf das klassische DDR-Rezept zurück – oft aus Tradition, manchmal aus Überzeugung, aber immer mit dem Gefühl, ein Stück Alltagsgeschichte lebendig zu halten.

Zutaten

Für 4 Backbleche bei circa 2 Stunden Zubereitungszeit benötigt man:

1 kg Mehl
500 g Butter, Margarine oder je die Hälfte von beidem, weich und gewürfelt
1 Pck. Vanillezucker
260 g Zucker (nach Geschmack auch mehr)
4-6 Eier (je nach Teigkonsistenz)
(1 Pck. Backpulver)
1 Flasche Backaroma (Mandel, Buttervanille, Rum oder Zitrone, je nach Geschmack)

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Zubereitung

1.

Mehl auf die Arbeitsfläche geben und in der Mitte eine Mulde formen, in diese Butter/Margarine, Zucker, Eier und die Aromen geben

2.

alles gut zu einem Teig verkneten (sollte nicht mehr kleben, bei Bedarf mehr Mehl verwenden), in Klarsichtfolie wickeln und 1 h kalt stellen

3.

Teig auf der mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche ausrollen, Formen ausstechen, diese auf einem Backblech verteilen und bei 175 °C Ober- und Unterhitze oder 150 °C Umluft ca. 20 Min. backen

4.

abgekühlte Plätzchen nach Belieben mit Zuckerguss, Schokoguss, bunten Streuseln, Mandeln, Nüssen oder Schokostreuseln verzieren

Gut zu wissen

Das Plätzchenbacken war und ist eine beliebte Tradition, um gerade die Kinder auf das Weihnachtsfest einzustimmen. Es macht ein bisschen Arbeit. Aber wer die Mühe nicht scheut, kann viel Spaß mit den Kindern in der Adventszeit haben. Alternativ waren bspw. auch Makronen populär.

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