DDR Rezept Süß-saure Eier (Eier in Senfsoße)
Süß-saure Eier (Eier in Senfsoße) – Ein DDR-Gericht mit maritimem Erbe
Die ostdeutsche Küche war berühmt für ihre bodenständigen, preiswerten Gerichte. Ein Gericht, das in vielen Haushalten als Klassiker galt, sind die süß-sauren Eier. Auf den ersten Blick klingt der Name nach einem schlichten Eiergericht, doch hinter der Bezeichnung verbirgt sich eine lange kulinarische Tradition mit maritimem Einschlag: Tatsächlich hat dieses Gericht enge Verwandtschaft zu klassischen Fischzubereitungen, insbesondere zu Gerichten mit Hering oder Matjes, die in säuerlich-süßer Soße serviert wurden.
Was sind süß-saure Eier, saure Eier oder Eier in Senfsoße?
Ein identisches Essen und dieses Gericht besteht aus hartgekochten Eiern, die in einer cremigen Senfsoße serviert werden. Die Soße wird aus einer hellen Mehlschwitze, Brühe oder Wasser, Senf, Essig und Zucker zubereitet, wodurch sie ihre charakteristische süß-saure Note erhält. Mit Salz, Pfeffer und manchmal auch etwas Dill oder Schnittlauch abgeschmeckt, entsteht eine harmonische Komposition, die sowohl mit Kartoffeln als auch mit Brot hervorragend schmeckt.
Matjes und Hering als Wurzeln
Obwohl das Gericht heute meist nur mit Eiern zubereitet wird, hat es seine Wurzeln in traditionellen Fischgerichten. Bereits in der Altmark, Mecklenburg und Brandenburg war es üblich, Fisch – insbesondere Hering – in einer süß-sauren Soße zu servieren. Diese Soße bestand oft aus Essig, Zucker und Zwiebeln und wurde gerne zum Einlegen oder Marinieren verwendet.
Mit den Jahren und insbesondere in der DDR entwickelte sich daraus eine fleischlose Variante mit Eiern, die einerseits günstiger war und andererseits leichter zuzubereiten. Dennoch erinnert der Geschmack der Soße noch immer an die Marinaden, die man für Fischgerichte nutzte. Viele ältere Rezepte empfehlen sogar, die Eier in einer Soße zu servieren, die ursprünglich für Fisch gedacht war – eine kulinarische Brücke zwischen Land- und Fischküche.
Der Name und seine Herkunft
Der Name „süß-saure Eier“ beschreibt die beiden dominierenden Geschmacksrichtungen der Soße: die süße Note durch Zucker und die säuerliche Komponente durch Essig. Diese Kombination war typisch für viele DDR-Rezepte, die mit einfachen Mitteln komplexe Geschmäcker erzeugten. Die Bezeichnung „Eier in Senfsoße“ entstand später, als der Senf als dominierende Geschmacksnote die Soße prägte.
Ursprünglich wurden Fischgerichte wie Bismarckhering oder Matjes häufig in einer süß-sauren Marinade angeboten. Diese Zubereitungsweise fand ihren Weg in die Hausmannskost und wurde kreativ mit Eiern adaptiert, da Eier günstiger und immer verfügbar waren. So wurde aus der ursprünglichen Fischmarinade eine Eier-Variante – und der Name „süß-saure Eier“ blieb.
Warum war dieses Gericht so beliebt?
Süß-saure Eier gehörten zu den Gerichten, die in der DDR fast jede Familie kannte. Sie waren einfach zuzubereiten, günstig und konnten auch spontan aus Vorräten gekocht werden. Senf gehörte zu den Standardprodukten, ebenso wie Eier, Zucker und Essig.
Zudem ließ sich die Soße leicht variieren. Wer es lieber etwas cremiger mochte, rührte einen Löffel Schmand oder saure Sahne unter. Manchmal kam noch ein Stückchen Hering oder Matjes dazu, um dem Gericht eine besondere Note zu verleihen und an die ursprüngliche Fischtradition anzuknüpfen.
Heute beliebter denn je
Heute erlebt dieses Gericht eine kleine Renaissance. Viele schätzen den nostalgischen Geschmack und die einfache Zubereitung. In modernen Varianten wird die Soße häufig mit frischen Kräutern, Schalotten oder einem Schuss Weißwein verfeinert, um dem Gericht einen neuen Twist zu verleihen.
Süß-saure Eier zeigen, wie kreativ die DDR-Küche war. Aus einer einfachen Fischmarinade wurde ein eigenständiges Gericht mit Eiern entwickelt – eine kulinarische Verbindung von Tradition, Einfallsreichtum und regionaler Geschichte. Wer dieses Gericht nach Omas Art zubereitet, erlebt ein Stück Alltagsküche, das bis heute nichts von seinem Charme verloren hat.
Zutaten
10 Eier
60 g Mehl
60 g Butter
1 l Wasser (kann zur Hälfte durch Milch ersetzt werden)
Salz und Pfeffer
Zucker
Essig oder Zitronensaft (nach Geschmack)
(Senf nach Geschmack)
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