DDR Rezept Nikolaschka
Nikolaschka – Der pure Genuss aus dem Ostglas
Wer in der DDR nach einem außergewöhnlichen Trinkerlebnis suchte, stieß früher oder später auf die „Nikolaschka“. Dieser besondere Kurze war kein Cocktail im klassischen Sinn, sondern ein aromatisches Geschmacksspiel, bei dem Alkohol, Zitrus, Süße und herbe Noten direkt aufeinandertreffen – und das ohne Umrühren oder Mischen. Die Darreichungsform war ebenso ungewöhnlich wie markant: ein Gläschen Weinbrand oder Klarer, dazu eine Zitronenscheibe mit Zucker und Kaffeepulver. Kein Scherz, sondern ein bewusstes Geschmackserlebnis, das Genießer und Mutige gleichermaßen faszinierte.
WerbungEin ungewöhnlicher Name – mit russischem Ursprung
Der Name „Nikolaschka“ klingt nicht zufällig russisch. Er geht vermutlich auf eine althergebrachte Trinksitte zurück, die aus dem Zarenreich oder später aus sowjetischen Kreisen überliefert wurde. In der DDR verbreitete sich die Nikolaschka vor allem unter Kennern und in studentischen Kreisen, wurde aber auch auf privaten Feiern als origineller Kurzer gereicht. Trotz der einfachen Zutaten galt sie als ausgefallen und war ein echter Hingucker.
Ein Drink für Individualisten und Experimentierfreudige
Die Nikolaschka passte nicht in das übliche Schema klassischer Mischgetränke. Sie war nichts für den schnellen Durst oder den Massenausschank, sondern ein bewusst gesetzter Höhepunkt – meist zu später Stunde. Sie forderte die Sinne heraus, überraschte durch die Kombination gegensätzlicher Aromen und hatte beinahe rituellen Charakter. In dieser Form war sie ein echtes Unikat innerhalb der DDR-Getränkekultur.
Abseits des Mainstreams – mit Tiefgang im Geschmack
In einer Zeit, in der viele Getränke entweder süß oder kräftig waren, setzte die Nikolaschka auf Kontrast. Gerade das Zusammenspiel von herbem Kaffeearoma mit der spritzigen Säure der Zitrone, gepaart mit Zucker und hochprozentigem Schnaps, machte sie so besonders. Sie war kein Getränk für jeden Tag, aber genau richtig, wenn man Eindruck hinterlassen oder ein Essen auf ungewöhnliche Weise abschließen wollte.
Ein Relikt kluger Einfachheit
Wie so viele DDR-Rezepte bestach auch die Nikolaschka durch eine intelligente Nutzung vorhandener Mittel. Die Zutaten waren in nahezu jedem Haushalt zu finden: Zitronen aus der HO, Zucker aus der Rationierung, Kaffee aus dem Westpaket oder heimischer Produktion – und Schnaps aus der Kaufhalle oder selbstgebrannt. Daraus wurde ein Erlebnis gezaubert, das bis heute in Erinnerungen weiterlebt und nicht selten auf Retro-Partys wiederbelebt wird. Ein Schluck DDR-Originalität – in einem einzigen Glas.
Zutaten
20 ml (2 cl) Klarer oder Weinbrand
1 Scheibe Zitrone
etwas Zucker
etwas Kaffeepulver
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