DDR Rezept Rinderroulade
DDR-Rezept: Rinderroulade – Sonntagsgericht mit Tradition und Charakter
In vielen DDR-Haushalten war die Rinderroulade das unbestrittene Festessen – meist für besondere Anlässe oder Sonntage reserviert. Während der Alltag von einfachen, preisgünstigen Gerichten geprägt war, kam diese Spezialität auf den Tisch, wenn Gäste erwartet wurden oder ein Feiertag bevorstand. Sie war nicht nur Symbol für familiäre Zusammenkunft, sondern auch Ausdruck von handwerklichem Können in der Küche. Die Roulade nach DDR-Art war kein überladener Luxus, sondern ein durchdachtes, bodenständiges Gericht mit viel Geschmack und Liebe zum Detail.
Herkunft und Beliebtheit der Rinderroulade
Die Roulade ist ein Klassiker der mitteleuropäischen Küche und wurde in der DDR als überliefertes Familiengericht gepflegt. Ob aus dem Erzgebirge, aus Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg – überall existierten leicht abgewandelte Formen, doch der Kern blieb gleich: ein dünn geklopftes Rindfleischstück, gefüllt, eingerollt und in kräftiger Soße geschmort. In einer Zeit, in der Fleisch nicht täglich verfügbar war, galt eine selbstgemachte Roulade als echtes Highlight. Der Aufwand lohnte sich – und wurde entsprechend zelebriert.
Klassische Beilagen und Kombinationen
Rinderrouladen wurden in der DDR meist mit Salzkartoffeln oder Kartoffelklößen gereicht, je nach Region. Rotkohl, Sauerkraut oder grüne Bohnen waren typische Gemüsebeilagen. Wer es noch gehaltvoller mochte, kombinierte Rouladen mit Apfelrotkraut – eine leicht süßliche Komponente, die hervorragend zur würzigen Soße passte.
In vielen Familien war es üblich, zwei Rouladen pro Person zuzubereiten, besonders bei festlichen Mahlzeiten. Reste wurden selten eingefroren – meist fanden sie schon am nächsten Tag Verwendung, oft mit Brot und etwas Senf zur kalten Mahlzeit oder erneut aufgewärmt, denn die Soße schmeckte durchgezogen oft noch besser.
Bedeutung im DDR-Alltag
Die Rinderroulade war kein Gericht für jeden Tag – dafür war Rindfleisch zu kostspielig und in manchen Gegenden auch nicht immer verfügbar. Wer in der Nähe einer LPG oder eines Fleischkombinats wohnte, hatte unter Umständen bessere Karten. Dennoch blieb die Zubereitung von Rouladen etwas Besonderes, mit dem Gastfreundschaft und Festlichkeit verbunden wurden.
Auch in der Gastronomie war die Rinderroulade präsent – in Gaststätten, HO-Restaurants oder bei Betriebsfeiern. Dort wurde sie gern als „Sonntagsmenü“ angeboten, meist mit Rotkohl und Klößen, und zählte zu den wenigen Gerichten, die sich landesweit einer konstanten Beliebtheit erfreuten.
Heute wieder auf vielen Speiseplänen
Die DDR-Rinderroulade hat den Systemwechsel überdauert. Sie wird noch heute in vielen Haushalten nach altem Familienrezept zubereitet – teils klassisch, teils modernisiert. Statt Speck kommen heute manchmal Möhren oder Paprika in die Füllung, Senf wird durch Kräuterfrischkäse ersetzt oder die Soße mit Rotwein verfeinert.
Doch das Grundprinzip bleibt: ein aromatisch gefülltes Rindfleischröllchen, zart geschmort, mit sämiger Soße – ein Essen, das für Gemeinschaft und Beständigkeit steht. Gerade bei Familientreffen oder Feiertagen wird dieses Gericht oft bewusst gekocht, um Traditionen lebendig zu halten.
Die Rinderroulade nach DDR-Rezept ist mehr als nur ein Klassiker der ostdeutschen Küche. Sie verkörpert die Verbindung von Tradition, Handarbeit und feierlicher Atmosphäre. Ihr intensiver Geschmack, die saftige Konsistenz und die charakteristische Füllung machen sie zu einem bis heute geschätzten Gericht. Wer sie nachkocht, holt sich nicht nur ein Stück Geschichte auf den Teller, sondern feiert zugleich das, was gute Küche ausmacht: Zeit, Aufmerksamkeit – und Freude am Essen.
Zutaten
4 Rinderrouladen
200 g Zwiebelwürfel
200 g Speckwürfel
2 Gewürzgurken
4 Teel. Senf
Salz, Pfeffer
etwas Margarine zum Braten
etwas Sahne
Band zum Binden (z. B. Sternzwirn), Holzspieße oder Rouladennadeln
ostdeutsche Zutaten online bestellen*