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DDR Rezept Zuckerbrot (Bratstulle)

 
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DDR-Rezept: Zuckerbrot – Die süße Bratstulle aus der DDR

In einer Zeit, in der Lebensmittel sorgsam verwendet wurden und kaum etwas in der Küche verschwendet wurde, etablierte sich eine besonders einfache, aber umso geliebtere Süßspeise: das Zuckerbrot, auch Bratstulle genannt. In vielen Haushalten der DDR gehörte sie zum festen Bestandteil der schnellen Nachmittagsküche – warm, süß, knusprig und vor allem sättigend.

Ursprung in der Resteverwertung

Zuckerbrot war in erster Linie ein Produkt der sparsamen Hauswirtschaft. Statt altes Brot wegzuwerfen, wurde es mit einfachsten Mitteln in eine warme Leckerei verwandelt. Die Idee dahinter war so simpel wie effektiv: Brot, Fett und Zucker – mehr brauchte es nicht, um Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern oder den kleinen Hunger zwischen den Mahlzeiten zu stillen.

Vom Alltag direkt in die Pfanne

Für die klassische Zubereitung wurden vier dicke Scheiben altbackenes Brot verwendet – möglichst vom Vortag, damit sie nicht zu weich zerfielen. In einer Pfanne ließ man etwas Fett heiß werden. Butter war seltener zu bekommen, daher griff man meist zu Margarine oder Schmalz. Die Brotscheiben wurden darin von beiden Seiten goldbraun gebraten, bis sie außen knusprig und innen noch weich waren.

Zucker als letzte Zutat – aber entscheidend

Erst nach dem Braten wurde jede Scheibe großzügig mit Zucker bestreut. Der karamellisierte stellenweise durch die Resthitze leicht und sorgte für ein knackiges Erlebnis beim Reinbeißen. Manchmal kam auch eine Prise Zimt oder Vanillezucker dazu – besonders in der kalten Jahreszeit. Wer es feiner mochte, verwendete Puderzucker, andere wiederum rieben zusätzlich ein wenig Zitronenschale über die warme Stulle.

Kindheit auf dem Teller

Das Zuckerbrot war für viele Kinder in der DDR ein kulinarischer Trostspender – vor allem dann, wenn Schokolade rar oder Gebäck nicht im Haus war. In Kindergärten oder bei Nachmittagsbesuchen bei der Oma war es ein schneller Klassiker. Selbst Jugendliche aßen es gern nach der Schule, denn es war in wenigen Minuten gemacht und sättigte anständig.

Variationen aus der Not

Je nach Region oder Familienrezept konnten auch andere Zutaten hinzukommen: Manche bestrichen das Brot vor dem Braten mit einem Hauch Sirup oder Honig, andere tränkten es kurz in Milch oder streuten Rosinen über den Zucker. In manchen Gegenden wurde die Stulle nach dem Wenden noch einmal leicht gepresst, um sie besonders knusprig zu bekommen.

Einfach, ehrlich und typisch ostdeutsch

Zuckerbrot ist eines dieser Rezepte, das perfekt widerspiegelt, wie aus wenig viel gemacht werden konnte. Es war kein Festtagsgericht, aber eines, das mit Erinnerungen und Wärme verbunden ist – und mit dem man noch heute unkompliziert ein Stück DDR auf den Tisch bringen kann.

Zutaten

Für 4 Personen bei circa 20 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

4 (alte) Brotscheiben
100 g Zucker
30 g Fett

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Zubereitung

1.

Fett in Pfanne erhitzen und das Brot anbraten

2.

nach dem ersten Wenden großzügig mit Zucker bestreuen

3.

nochmals wenden und die andere Seite mit Zucker bestreuen

Gut zu wissen

Zuckerbrot oder Bratstulle war wohl eine typische Notlösung, um auch altes Brot noch sinnvoll zu verwerten. Man isst es zum Frühstück oder einfach zum Knabbern nebenbei.

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