Alle Rezepte von Ostdeutsch Kochen auch als Kochbuch! Hier bestellen!

DDR Rezept Ausgebackene Senfheringe

 
Datenschutzhinweis: Dieses Video ist über YouTube eingebunden. Mehr Infos hier...

Ausgebackene Senfheringe – Ein köstliches DDR-Gericht mit Geschichte

In der DDR-Küche gehörten Fischgerichte lange Zeit zu den erschwinglichen und beliebten Mahlzeiten, vor allem für die Bewohner der Küstenregionen. Besonders der Hering war ein Fisch, der oft auf den Tisch kam: Er war günstig, reich an Nährstoffen und ließ sich auf vielerlei Arten zubereiten. Eine besonders kreative und schmackhafte Variante war der ausgebackene Senfhering, ein Gericht, das nicht nur durch seinen Geschmack, sondern auch durch seine praktische Zubereitung überzeugte.

In den frühen Jahren der DDR war Hering – wie andere Fischsorten auch – ein günstiges und leicht zugängliches Nahrungsmittel. Für viele Familien gehörte er zum wöchentlichen Speiseplan. Doch in den 1980er Jahren änderte sich das schlagartig: Fisch wurde zunehmend zur Mangelware. Die Binnenversorgung stockte, und für Bürger im Landesinneren wurde Hering zu einem begehrten Produkt, das man nicht immer im Ladenregal fand. Entsprechend stieg die Vorfreude, wenn es dann doch mal wieder „richtigen“ Fisch gab.

Was sind ausgebackene Senfheringe?

Ausgebackene Senfheringe sind eine köstliche Kombination aus mild mariniertem Hering, einer würzigen Senfsoße und einer knusprigen Panade. Der Clou dabei: Die Heringe werden zunächst in einer Senfmarinade eingelegt und anschließend in Mehl oder Semmelbrösel gewendet, bevor sie ausgebacken werden. Diese Zubereitung sorgt für eine knusprige Hülle und einen intensiven, herzhaften Geschmack.

Serviert wurde das Gericht klassisch mit Salzkartoffeln oder Kartoffelstampf und einem Gurkensalat. Auch ein einfaches Butterbrot passte perfekt dazu – schließlich stand in der DDR-Küche der Gedanke im Vordergrund, aus einfachen Mitteln das Beste zu machen.

Warum war das Gericht so beliebt?

Ausgebackene Senfheringe waren eine wunderbare Möglichkeit, den sonst oft eher salzigen oder säuerlich eingelegten Fisch einmal anders zu genießen. Die Panade verlieh dem Gericht einen angenehmen Biss, während die Senfmarinade für eine würzige Note sorgte. Für viele Familien war das Gericht auch deshalb attraktiv, weil es sich gut vorbereiten ließ und selbst den Kindern schmeckte, die Fisch sonst manchmal verschmähten.

Fisch als Mangelware – eine kulinarische Erinnerung

Dass Fisch – und damit auch der Hering – ab den 1980er Jahren zur Mangelware wurde, lag an den wirtschaftlichen Schwierigkeiten der DDR. Die Fischfangflotte hatte zunehmend Probleme mit Ersatzteilen und Treibstoff, sodass weniger Fisch angelandet wurde. Für Bürger in küstenfernen Regionen war es deshalb oft ein besonderes Ereignis, wenn es endlich wieder Fisch zu kaufen gab. Dann griff man gerne auf bewährte Rezepte wie die ausgebackenen Senfheringe zurück, um die begehrte Zutat möglichst lecker auf den Teller zu bringen.

Heute wiederentdeckt

Heute erlebt dieses Gericht eine kleine Renaissance, weil es die kreative und bodenständige Kochkultur der DDR widerspiegelt. Ausgebackene Senfheringe stehen dabei sinnbildlich für eine Zeit, in der man aus wenig viel gemacht hat und der gemeinsame Genuss wichtiger war als teure Zutaten. Wer Lust hat, kann dieses Rezept leicht zu Hause nachkochen – und so ein Stück kulinarische DDR-Geschichte lebendig werden lassen.

Zutaten

Für 5 Personen bei ca. 45 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

1,5 kg Hering
Senf
gehackte Petersilie
125 ml helles Bier
1 getrenntes Ei
125 g Mehl
1 Essl. Öl
etwas Zucker
Salz
Öl zum Ausbacken

ostdeutsche Zutaten online bestellen*

Zubereitung

1.

küchenfertige Heringe filetieren, die Filets halbieren, leicht salzen, von beiden Seiten mit Senf bestreichen und in der Petersilie wälzen

2.

aus den anderen Zutaten einen Teig bereiten, dabei das Eiweiß steif geschlagen darunter ziehen

3.

Filets durch den Teig ziehen und knusprig in Öl ausbacken

Gut zu wissen

Als Beilage zu ausgebackenen Senfheringen passen Kartoffelsalat oder Schwarzbrot und z. B. Paprikasalat, auch Perlzwiebeln oder Tomatensalat. Hering war, wie andere Fischsorten auch, in der DDR eigentlich ein günstiges Nahrungsmittel. In den 80er Jahren wurde aber auch Fisch zur Mangelware und entsprechend für manchen küstenfernen Bürger zum begehrten Produkt.

Werbung