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DDR Rezept Gurkensuppe

 
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Gurkensuppe – Die erfrischende Antwort der DDR-Küche auf heiße Tage

Die kulinarische Vielfalt der DDR ist nicht nur auf herzhafte Fleischgerichte und bodenständige Hausmannskost beschränkt. Auch leichte, vegetarische Suppen hatten ihren festen Platz im Speiseplan. Besonders in den Sommermonaten erfreute sich eine Speise großer Beliebtheit, die vielen heute kaum noch geläufig ist: die Gurkensuppe. Sie war sowohl einfach zuzubereiten als auch wohltuend für den Magen – eine willkommene Abwechslung, wenn es draußen heiß war und der Appetit auf schwere Kost ausblieb.

Herkunft und Tradition der Gurkensuppe

Die Gurkensuppe blickt auf eine lange europäische Geschichte zurück, doch die DDR-Version dieser Speise zeichnet sich durch schlichte Zutaten und klare Aromen aus. Während es in osteuropäischen Ländern auch warme Varianten mit Fleisch- oder Brüheinlage gibt, war in der DDR insbesondere die kalte Gurkensuppe auf Rahmbasis weit verbreitet – eine Speise, die oft in Privathaushalten auf den Tisch kam, aber auch in Gaststätten ihren Platz fand, wenn die Temperaturen stiegen.

Zutaten wie saure Sahne, Joghurt oder Dickmilch waren in der DDR leichter zugänglich als ausgefallene Cremes oder importierte Gewürze. In Verbindung mit Gurken, frischen Kräutern aus dem Garten und ein paar einfachen Gewürzen ließ sich damit in kurzer Zeit eine erfrischende Mahlzeit zubereiten.

Zubereitung mit regionalem Flair als Geschmacksnuance

Die klassische Gurkensuppe bestand aus fein geriebenen oder gewürfelten Salatgurken, die zuvor leicht gesalzen wurden, um überschüssiges Wasser zu entziehen. Anschließend wurden sie mit saurer Sahne, Dickmilch oder Joghurt vermengt. Der charakteristische Geschmack entwickelte sich durch die Zugabe von frischem Dill, einer Prise Zucker und etwas Essig oder Zitronensaft – je nach Geschmack und Verfügbarkeit.

Einige Rezepte setzten auch auf einen Hauch von Senf oder kleingehackten Zwiebeln, was dem Gericht eine herzhafte Komponente verlieh. Für besondere Anlässe oder zur Sättigung wurde die Suppe mit gekochtem Ei, Kartoffelwürfeln oder Brotstückchen serviert. Sogar kalte Pellkartoffeln vom Vortag fanden in der Gurkensuppe Verwendung – eine typische DDR-Praxis, bei der Reste sinnvoll in neue Gerichte eingebunden wurden.

Vielseitige Verwendungsweise der Gurkensuppe

Ob als Vorspeise, Hauptgericht oder leichter Imbiss zwischendurch – die Gurkensuppe war flexibel einsetzbar. Besonders beliebt war sie bei älteren Menschen oder Kindern, die an heißen Tagen eine milde und bekömmliche Mahlzeit suchten. Auch in Pflegeeinrichtungen und Betriebskantinen wurde sie gern gereicht, da sie günstig in der Herstellung war und sich gut vorbereiten ließ.

Ein großer Vorteil war zudem ihre Haltbarkeit: Im Kühlschrank aufbewahrt, konnte sie problemlos über zwei Tage hinweg gegessen werden, ohne an Qualität einzubüßen – im Gegenteil: Nach ein paar Stunden Ruhezeit entfaltete sich der Geschmack besonders intensiv.

DDR-Alltag und Gartenkultur: Ein Hoch auf die Gurkensuppe!

Wie bei vielen Gerichten dieser Zeit spielte auch beim Gurkensuppen-Rezept die Verfügbarkeit aus eigener Ernte eine zentrale Rolle. Viele DDR-Bürger bauten Gurken im Kleingarten oder auf dem Balkon an. Das ermöglichte eine frische Zubereitung ohne Abhängigkeit vom staatlich kontrollierten Einzelhandel, wo frisches Gemüse nicht immer leicht zu bekommen war.

Besonders in den ländlichen Regionen war das Wissen um einfache, kühlende Rezepte wie diese weit verbreitet. Rezepte wurden über Generationen mündlich oder in handgeschriebenen Haushaltsbüchern weitergegeben, oft leicht abgewandelt – je nachdem, was gerade zur Verfügung stand.

Die Gurkensuppe nach DDR-Rezept ist ein wunderbares Beispiel für die ressourcenschonende und kreative Kochkultur jener Zeit. Sie überzeugt durch ihre Einfachheit, ihren erfrischenden Geschmack und ihre Anpassungsfähigkeit an regionale wie saisonale Gegebenheiten. Wer heute auf der Suche nach einer gesunden, kalorienarmen und geschmacklich feinen Mahlzeit ist, findet in diesem Gericht eine lohnenswerte Alternative – nicht nur im Sommer. Die DDR-Gurkensuppe beweist: Auch mit wenig lässt sich viel Geschmack erzeugen – vorausgesetzt, man versteht es, Zutaten in Einklang zu bringen.

Zutaten

Für 5 Personen bei ca. 45 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

4 grüne Gurken
500 g Kartoffeln
4 Zwiebeln
300 g Stockschwämmchen (Pilze)
60 g Butterschmalz
750 ml Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer, Zucker
je 1/2 Bund Dill und Petersilie
(400 g Fleischwurst)

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Zubereitung

1.

Kartoffeln, Gurken und Zwiebeln waschen und schälen, Pilze im Sieb abtropfen lassen, Petersilie und Dill fein hacken, nach Bedarf auch Fleischwurst in Scheiben schneiden

2.

Kartoffeln und Zwiebeln in Würfel schneiden und im heißen Butterschmalz kurz anbraten, anschließend alles mit der Brühe ablöschen und ca. 10 Min. köcheln lassen

3.

Gurken und Pilze dazu geben und alles nochmals ca. 10 Min. garen lassen

4.

Suppe mit Salz, Pfeffer, Zucker, Dill und Petersilie abschmecken und nach Bedarf auch die Fleischwurstscheiben dazugeben, Suppe nochmals ca. 5-10 Min. ziehen lassen

Gut zu wissen

Auch wenn fast in Vergessenheit geraten, kann Gurkensuppe eine sehr schmackhafte Alternative zu den gewohnten Eintöpfen sein. Die Wurst macht das Gericht noch etwas deftiger, kann aber auch weggelassen werden. Aus Gurken kann man auch wunderbar eine Bowle machen.

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