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DDR Rezept Harzer Käsesuppe

 
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Harzer Käsesuppe (Käse-Lauchsuppe) – Deftige DDR-Küche mit lauchigem Charakter

In der Küche der DDR waren Kreativität und Anpassungsfähigkeit gefragt. Zutaten, die dauerhaft verfügbar waren, wurden nicht nur geschätzt, sondern auch vielseitig eingesetzt. Die Harzer Käsesuppe, oft auch als Käse-Lauchsuppe bekannt, ist ein gutes Beispiel für ein Gericht, das sich aus einfachen Komponenten zusammensetzt und dennoch mit intensivem Geschmack überzeugt. Das Besondere daran: Würziger Käse trifft auf zarten Lauch und bildet so eine geschmacklich ungewöhnliche, aber durchaus harmonische Kombination.

Regional verwurzelt – und doch überall beliebt

Auch wenn der Begriff „Käse-Lauchsuppe“ heute oft mit festlichen Buffets oder Familienfeiern assoziiert wird, war die DDR-Version dieses Gerichts deutlich schlichter und stärker an den vorhandenen Möglichkeiten orientiert. Statt teurer Käsesorten oder fettreicher Sahne kam auch mal Harzer Käse zum Einsatz – ein Sauermilchkäse mit niedrigem Fettgehalt, aber intensivem Aroma. Besonders im Bezirk Halle und im Harz selbst wurde dieser Käse regelmäßig verwendet, sei es als Brotbelag, Zutat für Salate oder – wie in diesem Fall – als Basis für eine sättigende Suppe.

Fleischbeigabe oder nicht?

Die klassische DDR-Version kam in der Regel ohne Fleisch aus – nicht aus Prinzip, sondern aus praktischen Erwägungen. Fleisch war nicht immer leicht zu bekommen, daher wurde es nur bei besonderen Anlässen zugegeben. Wenn verfügbar, kamen angebratene Hackfleischklößchen oder Speckwürfel hinzu. In Betriebskantinen hingegen wurde oft auf Schmelzkäse statt Harzer zurückgegriffen – nicht wegen des Geschmacks, sondern wegen der einfacheren Zubereitung in großen Mengen.

Einfache Zubereitung, großer Effekt

Ein Vorteil dieser Suppe war ihre schnelle und unkomplizierte Zubereitung. Innerhalb von 30 bis 40 Minuten stand ein dampfender, sättigender Topf auf dem Tisch – ideal für Familien mit wenig Zeit, aber großem Appetit. In vielen Haushalten wurde die Suppe als Hauptmahlzeit serviert, häufig mit einer Scheibe Mischbrot oder geröstetem Graubrot dazu.

Wer etwas mehr aus dem Gericht machen wollte, konnte mit Gewürzen wie Muskat, Majoran oder Kümmel arbeiten. Auch ein Spritzer Essig oder ein Klecks Senf waren beliebte Zusätze, die den Geschmack individuell verfeinerten – typisch für die improvisationsfreudige DDR-Küche.

Nährwert und Alltagstauglichkeit der Käsesuppe

Der Harzer Käse galt – obwohl intensiv im Geschmack – als sehr gesund. Sein hoher Eiweißgehalt bei gleichzeitig niedrigem Fettanteil machte ihn besonders bei gesundheitsbewussten Bürgern beliebt. In der Suppe sorgte er dafür, dass kein weiteres tierisches Eiweiß notwendig war. Durch den Lauch kam zusätzlich Vitamin C und Eisen auf den Tisch, was die Suppe zu einem nährstoffreichen Gericht machte.

Für viele war die Harzer Käsesuppe nicht nur ein Sattmacher, sondern auch eine Möglichkeit, aus vermeintlich einfachen Zutaten etwas Besonderes zu kreieren. Sie passte sich dem Vorratsschrank an und konnte problemlos für größere Runden gekocht werden – was sie auch bei Feiern oder Vereinsabenden beliebt machte.

Heutige Relevanz des leckeren DDR-Suppengerichts

Auch heute hat die Harzer Käsesuppe einen festen Platz in der ostdeutschen Kochtradition. Zwar wird sie inzwischen häufig mit anderen Käsesorten wie Gorgonzola oder Camembert zubereitet, doch wer sich an das Original hält, entdeckt einen ganz eigenen, unverwechselbaren Geschmack. Das Rezept eignet sich hervorragend für ein kleines kulinarisches Revival – sei es für ein DDR-Motto-Dinner oder einfach, um etwas Neues auszuprobieren.

Die Harzer Käsesuppe, in ihrer Form als Käse-Lauchsuppe, ist ein echtes Relikt der DDR-Küche: erfinderisch, nahrhaft und mit Charakter. Sie zeigt, wie aus wenigen regionalen Zutaten eine vollwertige Mahlzeit entstehen kann. Wer dem Harzer Käse eine Chance gibt, wird überrascht sein, wie vielseitig und rund ein solches Gericht schmecken kann – fernab von modischen Trends, aber nah an der kulinarischen Seele des Ostens.

Zutaten

Für 4 Personen bei ca. 30 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

500 g Hackfleisch
1,5 l Gemüsebrühe
2 Stangen Lauch
400 g Sahne-Schmelzkäse
200 g Kräuter-Schmelzkäse
2 kleine Büchsen Champignons
Salz, Pfeffer
etwas Fett zum Braten

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Zubereitung

1.

Hackfleisch zerkleinern und im Fett anbraten

2.

Lauch und abgetropfte Champignons dazu geben, kurz mit anbraten, alles mit Gemüsebrühe auffüllen und ca. 15 Min. köcheln lassen

3.

Käse hinzugeben, alles gut verrühren und mit Salz und Pfeffer würzen

Gut zu wissen

Den Käse solange verrühren und auf Temperatur halten, bis er vollständig geschmolzen ist. Heute gibt es auch Fertigmischungen für dieses Gericht zu kaufen.
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