Alle Rezepte von Ostdeutsch Kochen auch als Kochbuch! Hier bestellen!

DDR Rezept Hoppelpoppel

 
Datenschutzhinweis: Dieses Video ist über YouTube eingebunden. Mehr Infos hier...

Hoppelpoppel – Deftiger Pfannengericht-Klassiker mit Ost-Charme

Kaum ein Gericht aus der DDR-Küche klingt so verspielt wie der Name Hoppelpoppel – und doch steckt hinter dem amüsanten Wort ein handfestes, herzerwärmendes Pfannengericht, das über viele Jahre fester Bestandteil ostdeutscher Hausmannskost war. Ursprünglich aus Berlin stammend, wurde Hoppelpoppel in der DDR in verschiedensten Varianten zubereitet und insbesondere dann gekocht, wenn Reste vom Vortag übrig waren und verwertet werden sollten. Der Name allein bringt viele ehemalige DDR-Bürger zum Schmunzeln – der Geschmack sorgte für Sättigung und zufriedene Gesichter.

Herkunft und Hintergrund des DDR-Gerichts „Hoppelpoppel“

Der Begriff „Hoppelpoppel“ taucht bereits im 19. Jahrhundert auf, vor allem in Berlin und dem brandenburgischen Umland. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Restegericht, das ursprünglich aus Bratkartoffeln, Fleischresten, Zwiebeln und Eiern bestand. In der DDR wurde dieser rustikale Eintopf in der Pfanne vielfach variiert – je nachdem, was im Haus war. Das machte Hoppelpoppel besonders in Zeiten wirtschaftlicher Engpässe oder bei knappen Vorräten zu einer beliebten Option.

Was wie ein Kinderwort klingt, war also ein ernstzunehmendes, sättigendes Gericht, das sowohl in Arbeiterhaushalten als auch in Schulspeisungen oder Betriebsküchen seinen Platz hatte. Die Bezeichnung wurde liebevoll übernommen und führte dazu, dass Kinder dieses herzhafte Pfannengericht ebenfalls gern aßen – was bei anderen Eintopfgerichten nicht immer der Fall war.

Zutatenvielfalt mit System

Ein typisches Hoppelpoppel bestand aus gebratenen Kartoffeln, kombiniert mit Wurst- oder Fleischstücken, verfeinert mit Zwiebeln und verquirlten Eiern, die beim Braten in der Pfanne gestockt wurden. In manchen Haushalten kamen auch Pilze, saure Gurken oder Paprikastreifen hinzu. Gewürzt wurde schlicht, aber kräftig – mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und je nach Region auch mit Majoran oder Kümmel.

Zunächst wurden die Kartoffelscheiben in einer großen Pfanne goldbraun gebraten. Danach kamen die Zwiebeln und Fleischbestandteile hinzu. Zum Schluss wurde alles mit der Eiermasse übergossen, kurz gestockt und je nach Wunsch entweder gewendet oder als Art Bauernomelett serviert.

 

Alltagstauglich und günstig

Hoppelpoppel war vor allem schnell zubereitet und extrem anpassungsfähig – perfekt für Haushalte, die mit wenigen Zutaten auskommen mussten. Wer kein Fleisch zur Hand hatte, konnte auch eine vegetarische Variante mit extra Gemüse oder nur mit Eiern und Kartoffeln herstellen. Das Gericht wurde sowohl zum Mittagessen als auch abends gereicht – oft mit einem Klecks Senf oder einem Löffel eingelegtem Sauergemüse als Begleitung.

In vielen DDR-Haushalten war es auch üblich, Reste gezielt für Hoppelpoppel aufzuheben, um am Ende der Woche nichts verkommen zu lassen. In dieser Hinsicht vereint das Gericht den praktischen Anspruch der DDR-Küche mit einem hohen Maß an Kreativität. Die Kombination aus Röstaromen, Ei und kräftiger Würzung machte es zu einem echten Wohlfühlessen – nicht fein, aber ehrlich.

Von der Notlösung zum Lieblingsgericht

Auch wenn Hoppelpoppel aus dem Gedanken der Resteverwertung heraus entstanden ist, entwickelte es sich für viele zum Lieblingsessen – besonders bei Kindern, die die Kombination aus knusprigen Kartoffeln und lockerem Ei schätzten. Anders als viele Eintöpfe ließ sich das Gericht direkt aus der Pfanne servieren und musste nicht lange durchziehen oder gekocht werden.

Nicht zuletzt wurde Hoppelpoppel gern bei kleinen Familienfeiern oder nach dem Sonntagsbraten am Montagmittag zubereitet – dann mit den edleren Resten vom Festtagstisch, wie Rinderbraten, Kasseler oder Würzfleisch.

DDR-Klassiker immer häufiger auf deutschen Tellern zu finden

Mit dem Trend zur nachhaltigen Küche erlebt auch Hoppelpoppel eine neue Wertschätzung. In Foodblogs, Kochbüchern und Social Media taucht das Gericht wieder häufiger auf – oft als DDR-Klassiker, manchmal modern interpretiert mit frischen Kräutern, vegetarisch oder mit neuen Zutaten wie Räuchertofu oder Feta. Der nostalgische Name sorgt für Aufmerksamkeit, das einfache Prinzip für Wiedererkennungswert.

Hoppelpoppel nach DDR-Rezept ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie pragmatische Küche gleichzeitig genussvoll und vielfältig sein kann. Es steht für einen respektvollen Umgang mit Lebensmitteln, Kreativität in der Küche und eine Esskultur, die aus dem Alltag heraus entstanden ist. Wer das Gericht heute nachkocht, entdeckt eine geschmackvolle Erinnerung – und ein Rezept, das sich problemlos in jede moderne Küche einfügt. Denn manchmal sind es gerade die einfachsten Kombinationen, die am meisten Freude bereiten.

Zutaten

Für 4 Personen bei ca. 30 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

400 g Schweinefleisch
700 g Kartoffeln
2 große Zwiebeln
8 Eier
Fett zum Braten (z. B. Pflanzenöl)
Salz und Pfeffer
etwas Muskat
etwas Kümmel, gemahlen
etwas Petersilie, gehackt

ostdeutsche Zutaten online bestellen*

Zubereitung

1.

die geschälten Kartoffeln würfeln, im heißen Fett goldgelb braten und mit Salz, Pfeffer und Kümmel abschmecken

2.

in einer zweiten Pfanne das in Streifen geschnittene Fleisch mit Zwiebelscheiben anbraten, ebenfalls mit Salz, Pfeffer und evtl. noch etwas Kümmel abschmecken und alles gut unter die Kartoffeln heben

3.

Eier verquirlen, leicht salzen, mit Muskat abschmecken und die Petersilie untermengen

4.

verquirltes Ei über das Fleisch-Kartoffel-Gemisch geben, leicht rühren, bis die Eier stocken

Gut zu wissen

Dieses klassische Berliner Restegericht reiht sich ein in die verschiedenen Varianten des »Bauernfrühstücks«. Die Zutaten für Hoppelpoppel können stark variieren. Das Fleisch kann bspw. auch durch Schinkenspeck oder Bratenreste ersetzt werden. Dazu kann ein Salat oder saure Gurken* serviert werden.

Werbung