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DDR Rezept Tomatenketchup

 
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DDR-Rezept: Tomatenketchup – Selbstgemachte Würzsauce aus der heimischen Küche

Tomatenketchup war in der DDR nicht nur als industrielles Produkt der Konservenbetriebe bekannt, sondern wurde in vielen Haushalten auch selbst gekocht. Besonders in Gärten oder Kleingartenanlagen, wo reichlich Tomaten wuchsen, stellte man aus der Ernte auf Vorrat Würzsaucen her. Selbstgemachter Ketchup schmeckte intensiver als die abgefüllten Flaschen aus dem Handel, die in puncto Qualität je nach Hersteller schwankten.

In den 1970er- und 1980er-Jahren war industriell abgefüllter Tomatenketchup zwar in den meisten HO-Geschäften erhältlich, aber nicht immer in gleichbleibender Menge oder Qualität. Deshalb griffen viele Familien auf bewährte Rezepte zurück, um Vorräte für den Winter anzulegen.

Tomatensoße kommt aus Asien

Der Ursprung von Ketchup liegt ursprünglich in Asien. Über England kam die Idee, Tomaten mit Essig, Zucker und Gewürzen einzukochen, im 19. Jahrhundert auch in deutsche Küchen. In der DDR entwickelte sich eine eigene, oft etwas säuerlichere Variante, die weniger süß war als viele westdeutsche Pendants.

Ketchup war sehr vielseitig: Er diente als Dip für Bratwürste oder Buletten, als Würze für Nudelgerichte oder als Grundlage für Soßen. Auch beim Grillen durfte er nicht fehlen.

Das fertige Ketchup wurde heiß in saubere Schraubgläser oder Flaschen gefüllt. Damit es länger haltbar blieb, verschloss man die Gefäße sofort und stellte sie einige Minuten auf den Kopf. Einige Haushalte pasteurisierten die Gläser zusätzlich im Wasserbad.

Verwendung im sozialistischem Alltag

Im DDR-Alltag war Tomatenketchup ein universeller Begleiter:

Als Dip zu Bratwurst, Buletten oder Bratkartoffeln

Auf dem Broiler (Grillhähnchen)

Als Grundlage für Tomatensoßen

Als Belag auf Toasts oder Schnitten

Für kalte Platten und belegte Brote

Vor allem Kinder liebten den würzig-süßen Geschmack.

Besonderheiten

Viele Familien entwickelten über die Jahre ihre eigene Rezeptur. Manche bevorzugten weniger Zucker, andere gaben Senfpulver oder Knoblauch hinzu. Besonders beliebt war die Variante mit einem kleinen Schuss Essigessenz für mehr Säure.

Selbstgemachter Tomatenketchup aus DDR-Zeiten steht bis heute für eine einfache, aromatische Art, Tomaten zu verwerten und Vorratshaltung mit Genuss zu verbinden.

Zutaten

Für Ketchup bei circa 2 1/2 Stunden Zubereitungszeit benötigt man:

2 kg Tomaten (rot und reif)
125 ml Essig (10%), je nach Vorliebe auch weniger!
2 große Zwiebeln
3 Essl. Zucker
3 Teel. Salz
1/2 Teel. Pfeffer
2 Lorbeerblätter
2-3 Nelken

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Zubereitung

1.

Tomaten und Zwiebeln in Würfel schneiden

2.

alles zusammen mit den Gewürzen in einen Topf geben und bei kleiner Hitze ca. 2 h unter gelegentlichem Rühren kochen lassen

3.

die Masse pürieren oder durch die „Flotte Lotte“ drehen

4.

abschmecken und in Gläser füllen (wenn es länger halten soll: zuwecken ca. 1/2 h)

Gut zu wissen

Tomatenketchup war in der DDR so genannte „Bückware“, die es nicht immer gab. Dieses DDR Rezept zum Beispiel war für viele eine echte Alternative dazu. Denn Tomaten wurden hauptsächlich selbst angebaut, wenn man einen Garten hatte.

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