DDR Rezept Liebesknochen (Eclair)
DDR-Rezept: Liebesknochen – Ein Klassiker der ostdeutschen Konditorkunst
Unter dem Namen Liebesknochen war in der DDR ein feines Gebäck bekannt, das in der internationalen Patisserie als Éclair bezeichnet wird. Ursprünglich aus der französischen Küche stammend, fand diese längliche Gebäckspezialität mit Brandteig und süßer Füllung ihren festen Platz in den Konditoreien und Cafés der DDR – allerdings unter einem eigenen Namen und in angepasster Form.
Herkunft und Namensgebung der Liebesknochen
Der Begriff Liebesknochen ist keine Erfindung der DDR, sondern war bereits im deutschen Sprachraum des 19. Jahrhunderts bekannt. Auch in Westdeutschland kannte man den Begriff, jedoch wurde er dort seltener verwendet. In der DDR hingegen setzte sich dieser Ausdruck durch und ersetzte das französisch anmutende „Eclair“, das nicht zur sprachlichen Ideologie des Staates passte. So stand der Liebesknochen für ein süßes Gebäck, das sowohl zu besonderen Anlässen als auch als festliche Ergänzung auf der Kaffeetafel diente.
Brandteig in der Mangelwirtschaft
Die Basis des Gebäcks war Brandteig – ein Teig, der auf dem Herd zubereitet und anschließend im Ofen gebacken wurde. Er gilt als verhältnismäßig einfach herzustellen, ist jedoch in der Handhabung nicht ganz unkompliziert. Gerade das war in der DDR von Vorteil: Im Vergleich zu aufwendigeren Massen konnte Brandteig auch mit eingeschränktem Zugang zu Backzutaten zuverlässig zubereitet werden. Mehl, Wasser, Margarine oder Butter und Eier – diese Zutaten waren fast immer verfügbar.
Füllungen und Glasuren – je nach Vorrat
Gefüllt wurden Liebesknochen traditionell mit einer süßen Creme. In den Konditoreien der DDR kam häufig Vanille- oder Kaffeebuttercreme zum Einsatz. Auch Puddingcreme, oft mit Margarine aufgeschlagen, war eine beliebte Alternative – zumal Puddingpulver ein verbreitetes Produkt in den Haushalten war. Die Oberfläche des Gebäcks wurde meist mit einer schokoladigen Glasur überzogen – in Form von Kuvertüre, Schokoladenglasur oder einfach aus mit Kakao angerührtem Zuckerguss.
Je nach Region oder Verfügbarkeit konnte es auch Varianten geben: Einige Rezepte nutzten Zuckerglasur mit Zitronensaft, andere streuten Kokosraspeln oder Nüsse darüber. Die DDR-typische Kreativität bei begrenzter Warenverfügbarkeit ließ dabei stets Raum für persönliche Abwandlungen.
Ein Gebäck für besondere Momente
Ob zum Geburtstag, zur Einschulung oder als Höhepunkt des sonntäglichen Kaffeekränzchens – Liebesknochen galten als festliches Gebäck, das mit ein wenig Aufwand viel Eindruck machte. Sie waren nicht alltäglich, sondern standen für Genussmomente mit Familie oder Freunden. Wer keine Konditorei in der Nähe hatte, buk sie selbst – mit viel Hingabe und oft überlieferten Familienrezepten.
Nostalgie auf dem Kuchenteller
Heute erlebt der Liebesknochen in Ostdeutschland eine neue Wertschätzung. Nicht nur ältere Generationen erinnern sich gern an das fluffige, leicht süßliche Gebäck mit der weichen Füllung – auch junge Menschen entdecken das Traditionsrezept wieder neu. Der Name mag mancherorts ein Schmunzeln hervorrufen, doch für viele DDR-Kinder von einst bedeutet er vor allem eines: ein kleines Stück Kindheit auf dem Teller.
Zutaten
250 ml Wasser
110 g Butter
150 g Mehl
25 g Stärke
1/2 Teel. Backpulver
1 Prise Salz
4 Eier
200 ml Milch
200 ml Schlagsahne
50 g Zucker
1 Pck. Puddingpulver (Vanille- oder Sahnegeschmack)
100 g Zartbitterkuvertüre oder Schokolade
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