DDR Rezept Soljanka
DDR-Rezept: Soljanka – Herzhafte Suppe mit osteuropäischen Wurzeln
Soljanka war in der DDR eines der beliebtesten Gerichte, das regelmäßig auf Speisekarten von Gaststätten, Betriebskantinen und HO-Restaurants zu finden war. Diese kräftig-würzige Suppe mit ihrer charakteristischen säuerlichen Note wurde vor allem als Vorspeise gereicht, aber auch als sättigendes Hauptgericht geschätzt. Ursprünglich stammt Soljanka aus Russland, wo sie bereits im 18. Jahrhundert als Restesuppe der ländlichen Küche bekannt war.
In der DDR entwickelte sich daraus eine eigenständige Version, die vor allem durch eine große Vielfalt an Zutaten geprägt war. Typisch war die Verwendung mehrerer Fleisch- und Wurstsorten sowie Gewürzgurken, Tomatenmark und Zitrone.
Historische Einordnung
Soljanka gelangte durch den engen kulturellen Austausch mit der Sowjetunion in die ostdeutsche Küche. Ihre Beliebtheit war auch dem Umstand geschuldet, dass sie hervorragend zur Verwertung von Resten aus Wurst- und Fleischproduktion taugte. Damit entsprach sie dem Prinzip der sparsamen Haushaltsführung.
Viele DDR-Bürger verbanden mit Soljanka das Gefühl von Gastlichkeit, da sie in Restaurants oft als Vorsuppe zum Mittagstisch serviert wurde. Die säuerlich-pikante Brühe war ein Kontrast zu den eher mild gewürzten Suppen wie Graupen- oder Kartoffelsuppe.
Varianten
Neben der Fleischsoljanka gab es auch Fischsoljanka, die vor allem in der Nähe großer Fischkombinate zubereitet wurde. Dort ersetzte man Fleisch durch Seefischfilets oder Räucherfisch.
Einige Rezepte ergänzten Kapern oder Oliven, um mehr Tiefe zu erzielen. Mancherorts kam etwas Sahne hinzu, wodurch die Suppe cremiger wurde.
Servierweise
Soljanka wurde heiß in tiefen Tellern oder Schüsseln serviert. Traditionell legte man auf jede Portion eine Zitronenscheibe. Zum Garnieren nutzte man frisch gehackte Petersilie oder Dill. Ein Klecks Schmand oder saure Sahne rundete das Gericht ab.
Dazu reichte man frisches Brot oder Brötchen, um die aromatische Brühe aufzustippen. In Gaststätten war Soljanka oft Teil des preiswerten Mittagstisches.
Verbreitung im DDR-Alltag
Die Suppe war bei vielen Gelegenheiten beliebt: Familienfeiern, Betriebsfeste oder als wärmendes Essen nach einem Arbeitstag. Auch in Ferienlagern und Großküchen war sie verbreitet, weil sie sich gut vorbereiten und in großen Mengen kochen ließ.
Durch die Kombination aus säuerlichen, süßen und würzigen Komponenten galt Soljanka als besonders aromatisch – viele Rezepte wurden von Generation zu Generation weitergegeben.
Soljanka war in der DDR nicht nur ein schmackhaftes Gericht, sondern ein Symbol für Gastfreundschaft und ein Stück Alltagskultur, das auch heute viele Erinnerungen weckt.
Zutaten
1,2 l Brühe oder Wasser
50 g Margarine
250 g Fleisch- und Wurstabschnitte (z. B. Jagdwurst, Salami, Bratenreste)
100 g Zwiebeln
5 Gewürzgurken
1-2 Paprikaschoten
50 g Tomatenmark
Salz und Pfeffer
Knoblauch
Zucker
etwas Lorbeerlaub und Piment
Zum Anrichten: saure Sahne, Zitrone und getoastetes Weißbrot
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