DDR Rezept Schwarz Weiß Gebäck

DDR-Rezept: Schwarz-Weiß-Gebäck - Ein DDR-Klassiker mit Kontrast und Charakter
Das Schwarz-Weiß-Gebäck gehört zu den optisch auffälligsten Plätzchensorten der DDR-Zeit. In einer Ära, in der viele Zutaten knapp und Fantasie gefragt war, bewiesen Bäckerinnen mit diesem Mürbeteig-Kunstwerk besonderen Einfallsreichtum. Das Gebäck lebt von seiner schlichten, aber wirkungsvollen Gestaltung: Zwei unterschiedlich gefärbte Teige – einer mit Kakaopulver dunkel eingefärbt, der andere klassisch hell – werden kunstvoll zu Spiralen, Schachbrettmustern oder zweifarbigen Rollen kombiniert.
Zutaten und Teigbereitung: Einfach, aber wirkungsvoll
Die Basis für das Schwarz-Weiß-Gebäck bildete ein klassischer Mürbeteig. Dieser wurde in zwei Portionen geteilt. Eine Hälfte blieb hell, während der anderen mit Kakao und wenigen Esslöffeln Wasser die charakteristische dunkle Farbe verliehen wurde. Die Mischung aus Zucker, Ei, Butter oder Margarine sowie etwas Vanillezucker sorgte für ein feines Aroma. Wer es besonders mürbe mochte, verwendete kühle Hände und ließ den Teig vor der Weiterverarbeitung im Kühlschrank ruhen.
Formenvielfalt trotz Einfachheit
Ob als Spirale, Schachbrett oder zweifarbige Rolle – bei der Formgebung war Kreativität gefragt. Die häufigste Variante war die Schneckenform: Dunkler und heller Teig wurden aufeinandergelegt, zusammengerollt und in Scheiben geschnitten. So entstand das typische Muster, das besonders bei Kindern für Begeisterung sorgte. Für das Schachbrettmuster wurden die beiden Teigfarben zu gleichmäßigen Streifen geformt und dann in einem Würfelmuster zusammengesetzt. Das erforderte etwas Fingerspitzengefühl, lohnte sich jedoch durch das beeindruckende Endergebnis.
Backen mit Bedacht: Temperatur und Timing
Die Plätzchen wurden bei mittlerer Hitze goldgelb gebacken – dabei war es wichtig, dass sie nicht zu dunkel wurden, um ihre zarte Struktur zu bewahren. Während des Backens entfaltete sich der angenehme Duft nach Butter, Kakao und Vanille, der viele mit der Vorweihnachtszeit in der DDR verbindet. Nach dem Auskühlen konnte man die Plätzchen luftdicht lagern – sie hielten sich über Wochen und wurden mit der Zeit sogar noch mürber.
Ein Hauch von Eleganz auf jedem Plätzchenteller
Im DDR-Alltag war Schwarz-Weiß-Gebäck nicht nur zur Weihnachtszeit beliebt. Auch auf Kaffeetafeln, Schulfeiern oder Geburtstagen sorgte es für Abwechslung. Sein dekoratives Erscheinungsbild ließ es edel wirken, obwohl die Zutaten schlicht und meist im Haushalt vorhanden waren. Wer Puderzucker zur Hand hatte, bestäubte das fertige Gebäck für einen zusätzlichen visuellen Reiz.
Ein Plätzchen mit bleibendem Eindruck
Heute erlebt das Schwarz-Weiß-Gebäck eine kleine Renaissance – nicht zuletzt wegen seines nostalgischen Werts und der Möglichkeit, es individuell zu gestalten. Es steht sinnbildlich für die Backkultur der DDR: bodenständig, fantasievoll und mit viel Liebe zum Detail. Wer es nach DDR-Tradition zubereitet, verbindet die Backstube nicht nur mit Teig und Ofenduft, sondern auch mit Geschichten und Erinnerungen, die den Zauber vergangener Tage aufleben lassen.
Zutaten
Zutaten für Mürbeteig
60 g Kakao
100 g Puderzucker
2-4 Essl. Wasser
1 Ei
(Zucker)
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