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DDR Rezept Laubfrösche

 
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Laubfrösche – Deftiger Küchenklassiker aus dem Osten

Wer in der DDR aufgewachsen ist, kennt sie mit hoher Wahrscheinlichkeit: Laubfrösche. Hinter dem kuriosen Namen verbirgt sich kein Gericht mit Amphibien, sondern eine schmackhafte, kreative Speise, die in vielen Haushalten regelmäßig auf dem Tisch stand. Es handelt sich dabei um eine vegetarische oder fleischhaltige Füllung, eingewickelt in blanchierte Spinat, Kohl- oder Mangoldblätter, die an die Form und Farbe eines Froschs erinnern – daher der originelle Name.

Die Laubfrösche zählten zu jenen Gerichten, bei denen sich Einfallsreichtum, bodenständige Zutaten und geschmackliche Raffinesse auf angenehme Weise vereinten. Sie wurden sowohl im Alltag als auch zu besonderen Anlässen zubereitet und gelten bis heute als authentisches Beispiel ostdeutscher Kochtradition.

„Laubfrosch“ als DDR-Gericht?

Der Begriff „Laubfrosch“ bezieht sich auf das grüne Äußere des Gerichts. Besonders Mangold, Wirsingblätter oder vorallem Spinatblätter waren sattgrün – ähnlich dem Aussehen des gleichnamigen Tiers. Auch wenn sich der Ursprung des Namens nicht zweifelsfrei zurückverfolgen lässt, so war die Bezeichnung in der DDR weit verbreitet und weckte bei Kindern wie Erwachsenen sofort Interesse.

Das Gericht selbst ist eine Weiterentwicklung klassischer Kohlrouladen, unterscheidet sich jedoch durch seine kleinere Form, die häufig fleischfreie Füllung und die besondere Zubereitungsweise – oft gebraten oder gedämpft statt geschmort.

In vielen Haushalten wurde die Füllung rein vegetarisch gehalten – nicht unbedingt aus Überzeugung, sondern aus Verfügbarkeit. Fleisch war in der DDR nicht immer erschwinglich oder regelmäßig zu bekommen. Trotzdem war die Kombination aus herzhaften Kräutern, Zwiebeln und Kartoffelmasse so aromatisch, dass der Verzicht kaum auffiel.

Mit was wurden „Laubfrösche“ serviert?

Als Beilage dienten meist Salzkartoffeln, Bratkartoffeln oder ein frischer Gurkensalat. In einfachen Varianten reichte man dazu Senf, in anderen etwas Bratensoße oder eine mit Zwiebeln aromatisierte Mehlschwitze. Auch ein Löffel saure Sahne oder ein Klecks Quark ergänzten das Gericht auf sinnvolle Weise.

Die kompakte Form der Laubfrösche machte sie ideal für Mittagessen außer Haus, zum Beispiel in der Datsche oder bei der Arbeit – sie ließen sich leicht transportieren und aufwärmen. Auch auf Büfetts oder bei Geburtstagsfeiern waren sie beliebt, da sie optisch auffielen und auch kalt noch gut schmeckten.

Küchenphilosophie und Alltagstauglichkeit

Das Gericht steht beispielhaft für eine Küche, in der Reste verwertet, Kreativität gefragt und einfache Zutaten raffiniert kombiniert wurden. In der DDR war das Kochen oft eine Frage der Improvisation – der Laubfrosch zeigt, wie daraus ein vollwertiges, sättigendes und abwechslungsreiches Essen entstehen konnte.

Er war zudem eine Möglichkeit, auch bei begrenztem Fleischvorrat ein „richtiges“ Gericht auf den Tisch zu bringen – nicht zuletzt, weil die aufwendige Wickeltechnik und das Anrichten mit Beilage optisch etwas hermachten.

Nachhaltige Küche heutzutage geschätzt

In der heutigen Zeit, in der vegetarische und ressourcenschonende Ernährung mehr Beachtung finden, erleben Gerichte wie der Laubfrosch eine neue Wertschätzung. Mit modernen Zutaten wie Hirse, Linsen oder Räuchertofu lässt sich das Rezept problemlos anpassen, ohne dass es seinen nostalgischen Reiz verliert.

Auch als kreative Alternative zu klassischen Rouladen oder als Bestandteil eines Buffets hat sich das Gericht bewährt – besonders bei Familien, die DDR-Rezepte neu entdecken oder an die eigene Kindheit anknüpfen wollen.

Der Laubfrosch nach DDR-Rezept ist ein wunderbares Beispiel für traditionelle ostdeutsche Küche mit Herz und Verstand. Er zeigt, dass gute Gerichte nicht auf teuren Zutaten beruhen müssen, sondern auf Ideenreichtum, Handarbeit und Erfahrung. Wer ihn heute zubereitet, hält nicht nur eine kulinarische Erinnerung lebendig, sondern bringt ein Stück bodenständiger Esskultur zurück auf den Tisch – schmackhaft, nahrhaft und zeitlos.

Zutaten

Für 4 Personen bei circa 45 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

8-12 große Spinatblätter
4 altbackene und eingeweichte Brötchen
20 g Margarine
1 Ei
2-3 frische oder getrocknete Pilze
Salz, Muskat (nach Geschmack)
Petersilie

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Zubereitung

1.

Spinatblätter im kochenden Wasser kurz blanchieren

2.

eingeweichte und ausgedrückte Brötchen mit der klein geschnittenen Petersilie und den Pilzen im Fett anbraten, abkühlen lassen und mit Ei, etwas Salz und Muskat vermengen

3.

Spinatblätter mit Semmelmasse füllen, zusammenstecken und von allen Seiten anbraten

Gut zu wissen

Angerichtet werden Laubfrösche laut Originalrezept an Kartoffelpüree. Den Namen verdanken sie ihrem grünen Erscheinungsbild. Das Rezept kommt - eher unüblich für die DDR-Küche - ganz ohne Fleisch aus.

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