Alle Rezepte von Ostdeutsch Kochen auch als Kochbuch! Hier bestellen!

DDR Rezept Thüringer Biersuppe

 
Datenschutzhinweis: Dieses Video ist über YouTube eingebunden. Mehr Infos hier...

DDR-Rezept: Thüringer Biersuppe – Herzhafte Spezialität mit Geschichte

Die Thüringer Biersuppe zählt zu den traditionsreichen Gerichten, die es lange vor der DDR gab und die im Arbeiter- und Bauernstaat weiter gepflegt wurden. Sie gehört zu den sogenannten Mehlsuppen, die in Mitteldeutschland und insbesondere in Thüringen schon seit Jahrhunderten bekannt sind.

Ursprünglich wurde Biersuppe in Zeiten zubereitet, als Bier nicht nur Genussmittel, sondern wichtiger Bestandteil der täglichen Ernährung war. Vor allem im Mittelalter galt Bier als sauberer und nahrhafter als Wasser. Später entwickelte sich die Biersuppe zu einem Alltagsgericht in bäuerlichen Haushalten, weil sie preiswert war und sich schnell kochen ließ.

In der DDR erlebte sie vor allem als einfaches Frühstücks- oder Abendgericht eine gewisse Renaissance, weil alle Zutaten überall erhältlich waren und sie sehr sättigte. Manche Familien kochten sie noch regelmäßig in den 1960er- und 1970er-Jahren, später wurde sie seltener.

Varianten der Biersuppe

In manchen Regionen Thüringens wurde die Biersuppe stärker gesüßt, sodass sie fast als Dessert galt. Dort kam oft Rosinenbrot oder Semmelwürfel hinein. In anderen Gegenden wurde sie dezenter gewürzt und auch mal mit einem Schuss Essig abgeschmeckt, um eine säuerliche Note zu erzielen.

Einige Rezepte ersetzten einen Teil des Biers durch Milch oder Brühe, was den Geschmack milder machte.

Bedeutung der Biersuppe im DDR-Alltag 

In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg war Thüringer Biersuppe eine beliebte Resteverwertung. Bier, das schal geworden war, kam nicht weg, sondern wurde in der Küche weiterverwendet.

Vor allem in Familien mit vielen Kindern stellte die Suppe eine gehaltvolle Mahlzeit dar, die wenig kostete. Auch in Schulküchen oder Ferienlagern wurde sie gelegentlich serviert, dann allerdings oft etwas dünner gekocht.

Serviertipps

Die Suppe wurde heiß in tiefen Tellern serviert. Wer es mochte, bestreute sie vor dem Essen mit etwas Zimtzucker oder garnierte sie mit einem Löffel saurer Sahne. Dazu gab es meist frisches Mischbrot. Gerade in den Wintermonaten galt sie als wärmendes Essen, das schnell Energie spendete.

Die Thüringer Biersuppe zeigt, wie aus einfachen Mitteln eine sättigende Speise entstand, die Generationen ernährte – ein Relikt ländlicher Kochtradition, das in der DDR weiterlebte und bis heute in manchen Küchen gepflegt wird.

Zutaten

Für 4 Personen bei circa 30 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

300 g (altes) Roggenbrot
1 l Bier
2 Eier
35 g Zucker
125 ml saure Sahne
50 g Butter
etwas Kümmel und Salz
(nach Geschmack 0,3 l Weißwein)

ostdeutsche Zutaten online bestellen*

Zubereitung

1.

Brot in einen Topf reiben, Salz, Kümmel und Bier zugeben und alles aufkochen lassen

2.

in einem 2. Topf Eier, Zucker, Butter und Sahne verrühren

3.

die kochende Biersuppe darüber gießen und alles miteinander verrühren

4.

alles nochmals kurz aufkochen lassen und abschmecken

5.

bei Bedarf den Wein zugeben

Gut zu wissen

Geschmacklich ist die Suppe wohl nicht jedermanns Sache. Dennoch diente sie schon vor der DDR bspw. als nahrhaftes Frühstück, wenn es nicht gerade Haferflockensuppe gab.

Werbung