DDR Rezept Kräuterfisch mit Kartoffeln
Kräuterfisch mit Kartoffeln – Frischer Fischgenuss aus DDR-Zeiten
Fischgerichte nahmen in der Küche der DDR eine besondere Stellung ein – gerade in Regionen mit Zugang zu Flüssen, Seen oder der Ostseeküste. Der Kräuterfisch mit Kartoffeln gehörte dabei zu den Gerichten, die schlicht und unaufdringlich daherkamen, aber mit viel Geschmack und naturbelassenen Zutaten überzeugten. Er war Teil jener Speisepläne, die saisonal und regional orientiert waren, ohne viel Schnörkel, dafür mit umso mehr Alltagsnähe.
Besonders in Familien, die den Bezug zu frischen Lebensmitteln bewahrten – etwa durch Angeln, Tauschhandel oder gelegentliche Fischlieferungen vom Konsum – hatte das Gericht einen festen Platz. Es war gesund, unkompliziert und abwechslungsreich, was es auch in Kantinen und Gaststätten beliebt machte.Frischer Fisch im sozialistischen Alltag
Die Verfügbarkeit von Fisch in der DDR war von Ort und Zeit abhängig. Während Seefisch wie Hering oder Dorsch in Küstenregionen regelmäßig erhältlich war, griff man im Binnenland häufiger auf Süßwasserarten wie Karpfen, Forelle, Zander oder Weißfisch zurück. In der Tiefkühltheke fanden sich mitunter Pangasius, Rotbarsch oder Plötze – jedoch nicht in der heutigen Auswahlbreite.
Für den Kräuterfisch wurde bevorzugt ein ganzes Filet oder ein entgrätetes Stück verwendet, wobei Weißfische besonders beliebt waren. Die Zubereitung erfolgte meist im Ofen oder in der Pfanne, mit einer einfachen, aber aromatischen Kräuterkruste oder Marinade. Das Gericht war leicht verdaulich und eignete sich für die ganze Familie – auch für Kinder oder Senioren.
Weit verbreitet und alltagstauglich
Der Kräuterfisch galt nicht als typisches „Feiertagsgericht“, sondern eher als gehobenes Alltagsessen. Besonders in Wochen, in denen Fleisch knapp war oder gezielt gespart wurde, bot Fisch eine willkommene Abwechslung. Der Verzicht auf schwere Soßen oder aufwendige Techniken machte das Gericht leicht zugänglich und alltagstauglich.
Auch in Speiseplänen von Schulküchen und Betriebsgaststätten wurde das Gericht gelegentlich angeboten – dort meist mit paniertem Fischfilet und TK-Kräutermischung. Die selbstgemachte Variante im Haushalt war jedoch geschmacklich überlegen – vor allem, wenn frische Kräuter aus dem Garten oder von der Fensterbank verwendet wurden.
Echte Hausmannskost: gesund und unkompliziert
In einer Zeit, in der viele nach gesunder, unkomplizierter Hausmannskost suchen, erlebt der Kräuterfisch eine neue Beliebtheit. Er passt hervorragend in moderne Ernährungskonzepte: fettarm, eiweißreich und gut kombinierbar mit verschiedenem Gemüse oder Salaten. Auch das ursprüngliche Rezept lässt sich einfach anpassen – etwa mit frischem Spinat, Zucchini oder einem Quark-Dip als Ergänzung.
Was bleibt, ist der Gedanke an eine Mahlzeit, die mit wenigen Zutaten auskommt, aber dennoch sättigt, schmeckt und bekömmlich ist. Ganz im Sinne der DDR-Küche, die aus Einfachheit Geschmack machte.
Der Kräuterfisch mit Kartoffeln nach DDR-Tradition ist ein bescheidener, aber charaktervoller Klassiker, der zeigt, wie man aus regionalen Zutaten eine vollwertige Mahlzeit zubereiten kann. Ohne künstliche Zusatzstoffe, ohne überladene Soßen – dafür mit frischer Würze, gesunder Basis und einem klaren Fokus auf das Wesentliche. Ein Gericht, das damals wie heute überzeugt – in seiner Einfachheit und seiner ehrlichen Art.
Zutaten
750 g kleine Kartoffeln, halbiert
40 g Margarine
750 g Fischfilet (nach Wahl)
1 große Zwiebel, gewürfelt
20 g Butter
1 Bund Petersilie, gehackt
30 g Semmelmehl
Salz und Pfeffer
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