DDR Rezept Pusztaschnitte
DDR-Rezept: Pusztaschnitte – Herzhafter Brotsnack mit pikanter Paprika-Note
Die Pusztaschnitte war in der DDR ein beliebter Imbissklassiker, der deftige Aromen mit ungarisch inspirierter Würze kombinierte. Sie war vor allem in Betriebskantinen, bei Feiern oder im privaten Rahmen ein geschätzter Snack – nicht zuletzt, weil sie einfach zuzubereiten war, sättigte und einen Hauch von Exotik vermittelte. Ihren Namen verdankt sie der Anlehnung an die ungarische Puszta – eine weite Gras- und Steppenlandschaft, die in der DDR mit Paprika, Zwiebeln und kräftigen Fleischgerichten assoziiert wurde. Die kulinarischen Beziehungen zum „Bruderstaat“ Ungarn hinterließen auch in der Alltagsküche ihre Spuren – die Pusztaschnitte war eine davon.
Ursprung und Einordnung der Pusztaschnitte
Während viele DDR-Gerichte auf regionalen oder traditionellen Rezepten beruhten, war die Pusztaschnitte eine kreative Kombination aus Brotspeise und warmem Auflaufgericht. Sie entstand in der Küche pragmatischer Hausfrauen und Küchenleiter, die aus wenigen Zutaten etwas Geschmackvolles für mehrere Personen zaubern wollten. Die Grundlage bildete stets eine Scheibe Brot – meist Weißbrot, seltener Mischbrot –, die mit einer aromatischen Masse belegt und im Ofen überbacken wurde.
Der Belag war eine Mischung aus Hackfleisch, Paprika, Tomatenmark und Gewürzen, gelegentlich mit Zwiebeln oder Mais ergänzt. Besonders charakteristisch war die Verwendung von Edelsüßpaprika, was dem Gericht seine typische, leicht rauchige und ungarische Note verlieh.
Alltagsküche mit würzigem Pfiff
Die Pusztaschnitte war vor allem deshalb beliebt, weil sie sich flexibel anpassen ließ. Je nach Vorratsschrank konnten andere Zutaten integriert werden: übrig gebliebene Wurst, etwas Letscho, saure Gurken oder Maiskörner. Auch ohne Fleisch ließ sich eine Variante mit Paprikagemüse, Zwiebeln und Tomatenmark zubereiten – etwa in fleischarmen Zeiten oder für vegetarisch orientierte Familienmitglieder.
Häufig wurde die Schnitte auf einem großen Backblech vorbereitet, in Rechtecke geschnitten und warm serviert. Für Feiern oder Betriebsversammlungen war dies ideal: wenig Aufwand, gute Portionierbarkeit und vor allem ein Geschmack, der fast jedem zusagte.
Kulinarischer Kontext mit ungarischer Würze
Der Name „Pusztaschnitte“ war vermutlich eine DDR-Erfindung mit bewusstem Ungarn-Bezug. Die Puszta stand im damaligen Sprachgebrauch für ungarische Würze, Paprikagulasch und rustikale Hausmannskost. Auch ungarische Konserven, wie Letscho oder Pusztasalat, waren im Osten erhältlich und beeinflussten viele DDR-Gerichte.
Die Pusztaschnitte war kein Bestandteil der klassischen Schulverpflegung, tauchte aber regelmäßig in Betriebsküchen, auf Buffets oder in der Datsche auf – schnell gemacht, aromatisch und auch kalt noch gut genießbar.
Heutzutage als Snack geschätzt
Im Zuge der neuen Lust auf einfache, aber geschmacksintensive Gerichte erlebt die Pusztaschnitte eine stille Renaissance. Sie passt in die moderne Küche als herzhafter Abendbrotklassiker oder als Snack für Gäste. In neuen Varianten wird sie etwa mit Fetakäse, frischen Kräutern oder veganem Hack interpretiert. Auch Ciabatta oder Baguette ersetzen gelegentlich das klassische Weißbrot – doch das Grundprinzip bleibt erhalten.
Fazit
Die Pusztaschnitte war und ist ein typischer Vertreter der DDR-Küche: günstig, sättigend, mit Raum für individuelle Abwandlungen. Sie steht für eine Zeit, in der Kochen mit einfachen Mitteln auskam, aber dennoch Kreativität und Geschmack auf den Tisch brachte. Wer sie heute serviert, macht mehr als eine belegte Brotscheibe – er schenkt ein Stück kulinarischer Erinnerung mit würzigem Einschlag. Ein kleines Gericht mit großer Geschichte.
Zutaten
4 Scheiben Schweinelende (Schweinefilet) zu je 100 g
4 Scheiben Weißbrot
75 g Margarine
2 Paprikaschoten
3 Zwiebeln
2 Eier
etwas Senf*
Salz und Pfeffer