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DDR Rezept Schwedeneisbecher

 
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DDR-Rezept: Schwedeneisbecher – Kalter Klassiker mit heißer Sauce

Der Schwedeneisbecher zählte in der DDR zu den beliebtesten Eisbechern, die in den „Eisdielen des Ostens“ mit Stolz serviert wurden. Das Besondere: eine Kombination aus cremigem Vanilleeis, fruchtigem Apfelmus und heißer, dunkler Schokoladensauce – ein Spiel mit Gegensätzen, das auf der Zunge zergeht. Das Dessert wurde meist in einem bauchigen Eisglas gereicht und hatte seinen festen Platz auf den Speisekarten von HO-Gaststätten, Cafés und Eiscafés – oft als festlicher Höhepunkt nach einem Sonntagsessen oder bei besonderen Anlässen.

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Ursprung der Eiskreation mit heißem Herz

Der Name „Schwedeneisbecher“ ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Vermutet wird ein Bezug zur beliebten schwedischen Vorliebe für warme Schokoladensaucen über kaltem Eis – oder einfach ein fantasievoller Name, der dem Gericht einen Hauch von Internationalität verleihen sollte. In der DDR war er jedenfalls nicht nur ein kulinarischer, sondern auch ein kultureller Exportschlager im eigenen Land.

Die drei Hauptkomponenten im Schwedeneisbecher

Was den Schwedeneisbecher so unverwechselbar macht, ist das Zusammenspiel von drei kontrastierenden Komponenten: Vanilleeis, Apfelmus und Schokoladensauce. Das Vanilleeis bildete die Basis und stammte in der Regel aus der industriellen DDR-Produktion – cremig, schlicht und mit dem typischen Vanillearoma der Zeit. Darauf kam eine großzügige Portion Apfelmus, das oft selbst gemacht war oder aus dem Glas stammte. Wichtig war die Fruchtigkeit und die leichte Säure des Mus, die mit der Süße des Eises harmonierte. Gekrönt wurde das Ganze von heißer Schokoladensauce, die unmittelbar vor dem Servieren über das Dessert gegossen wurde.

Variationen in der Praxis

In manchen DDR-Haushalten wurde das Eis auch durch einen gefrorenen Quarkmix ersetzt, wenn Vanilleeis nicht verfügbar war. Auch das Apfelmus ließ sich mit Zimt oder Rosinen verfeinern, während die Schokosauce mit einem Tropfen Rum oder Kaffee aromatisiert wurde. Manche Cafés experimentierten mit anderen Fruchtpürees – etwa Birne oder Pflaume – doch das Original blieb ungeschlagen.

Kulinarisches Erbe mit Nostalgiefaktor

Der Schwedeneisbecher ist heute ein Sinnbild für die süßen Seiten der DDR. Er steht für Erfindungsreichtum, Geschmack und das Streben nach Genuss in einer Zeit begrenzter Möglichkeiten. Wer ihn heute zubereitet, schafft nicht nur ein Dessert, sondern bewahrt auch ein Stück Alltagskultur – einfach, besonders und unvergesslich.

Zutaten

Für 1 Eisbecher bei circa 10 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

3 Kugeln Vanilleeis
3 Essl. Apfelmus
1 Becher gut gekühlte Schlagsahne
etwas Eierlikör

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Zubereitung

1.

zuerst Apfelmus in einen Eisbecher geben, darüber die Eiskugeln verteilen

2.

gekühlte Sahne steif schlagen und nach Bedarf über das Eis geben

3.

abschließend Eierlikör nach Geschmack über der Sahne zerlaufen lassen

Gut zu wissen

Zur Legende der Namensgebung: 1952 verlor die BRD-Eishockeymannschaft bei den Olympischen Winterspielen in Oslo gegen die Schweden mit 3 : 7. Aus Schadenfreude über die Niederlage des Klassenfeindes soll Walter Ulbricht seine bevorzugte Eiskreation fortan "Schwedeneisbecher" genannt haben.

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