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DDR Rezept Leipziger Allerlei

 
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Leipziger Allerlei – Bunte Gemüsevielfalt mit Tradition

Das Gericht Leipziger Allerlei gehört zu den wenigen Rezepten aus der DDR, das einen Namen mit weit zurückreichender Geschichte trägt. Ursprünglich ein klassisches Frühlingsgericht aus der sächsischen Küche, wurde es in der DDR als Gemüsemischung mit regionalem Bezug neu interpretiert und dem verfügbaren Angebot angepasst. In seiner DDR-typischen Form war das Leipziger Allerlei ein vielseitiges Gemüsegericht – serviert als eigenständige Mahlzeit oder als aromatische Beilage zu Fleisch, Fisch oder Eierspeisen.

Herkunft und Wandel des DDR-Gerichts

Der Name „Leipziger Allerlei“ taucht bereits im 18. Jahrhundert in historischen Kochbüchern auf. Ursprünglich bestand das Gericht aus einer feinen Auswahl an jungem Gemüse wie Spargel, Karotten, Morcheln und Erbsen – oft ergänzt durch Flusskrebse oder Kalbsbries, was es in wohlhabenden Haushalten zu einer Delikatesse machte. In der DDR konnte und wollte man auf diese Zutaten größtenteils verzichten. Stattdessen entwickelte sich eine zugängliche Variante, die den Geist des Gerichts – Vielfalt und Frische – aufrechterhielt, dabei aber auf einfache und verfügbare Gemüse setzte. Die Zusammensetzung von Leipziger Allerlei in der DDR orientierte sich an dem, was saisonal und wirtschaftlich sinnvoll war. 

Alltagstauglichkeit und Bedeutung 

Leipziger Allerlei wurde in der DDR sowohl als Beilage zu Kartoffeln und Fleisch als auch als eigenständige Hauptspeise serviert – dann meist mit einem Stück Butterbrot oder einer Scheibe Ei. Die Möglichkeit, das Gericht vorzubereiten, aufzuwärmen und sogar kalt als Salat zu verwenden, machte es zu einem beliebten Bestandteil des Speiseplans – sowohl im Privathaushalt als auch in Schulspeisungen oder Betriebsküchen.

Nicht zuletzt galt das Gericht als vitaminreich und leicht verdaulich, was es besonders in Familien mit Kindern oder für ältere Menschen attraktiv machte. Außerdem ließ es sich mit wenigen Handgriffen anpassen – etwa durch die Zugabe von Kartoffelstücken oder Reis, wenn eine stärkere Sättigung gewünscht war.

Moderne Neuinterpretationen des Leipziger Allerlei

Heute wird Leipziger Allerlei oft als Retro-Klassiker wiederentdeckt, der sich hervorragend in eine gesundheitsbewusste Ernährung integrieren lässt. Durch frisches Gemüse vom Markt, die Verwendung hochwertiger Öle und der Verzicht auf Mehlschwitze entsteht eine moderne Variante, die geschmacklich überzeugt und den nostalgischen Charakter bewahrt.

Auch als Basis für kreative Gerichte – etwa als Füllung für Quiche, in vegetarischen Pasteten oder in Kombination mit Hülsenfrüchten – eignet sich das bunte Gemüsegericht hervorragend.

Das Leipziger Allerlei in der DDR-Version ist ein Stück lebendige Küchentradition, das zeigt, wie sich klassische Gerichte unter veränderten Bedingungen weiterentwickeln können. Es steht für eine Küche der Anpassung und Kreativität, die mit einfachen Mitteln Farbe und Vielfalt auf den Teller brachte. Ob als Beilage oder Hauptgericht – dieses Gemüseensemble beweist, dass Geschmack nicht zwingend teuer oder aufwendig sein muss. Wer es heute zubereitet, bringt eine kulinarische Erinnerung zurück, die trotz schlichter Zutaten keineswegs gewöhnlich ist.

 

Zutaten

Für 5 Personen bei circa 45 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

200 g grüne Erbsen
250 g Karotten
150 g Kohlrabi
150 g Spargel (am besten frisch)
150 g Blumenkohl
60 g Butter
1 Esslöffel Mehl
Salz
(Semmelklößchen zum Anrichten)

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Zubereitung

1.

gewaschene und geschälte Karotten, Kohlrabi und Spargel in ca. 3 cm lange Stifte schneiden, geputzten und in Salzwasser gewaschenen Blumenkohl in Röschen zerteilen

2.

Karotten und Kohlrabi in etwas Salzwasser mit ca. 30 g Butter weich garen, ca. 5 Min. vorher die Erbsen dazu geben und ebenfalls garen

3.

Blumenkohlröschen mit frischen Spargel ebenfalls in etwas Salzwasser und mit ca. 30 g Butter gar kochen

4.

Karotten-Kohlrabi-Erbsengemüse nochmals aufkochen, mit Mehl bestäuben, Blumenkohl und Spargel unterheben und alles mit z. B. Semmelklößchen anrichten

Gut zu wissen

Leipziger Allerlei ist schon sehr viel älter als die DDR. Ursprünglich wird es auch mit mehr Zutaten (z. B. Morcheln oder Krebsen) zubereitet. Bei unserem Rezept handelt es sich um eine vereinfachte DDR-Variante aus dem Kochbuch "Wir kochen gut", die meist als feine Beilage serviert wird. Es kann auch gefrorenes Gemüse verwendet werden. Dann ist die Garzeit um 1/3 kürzer. Am besten schmeckt es, wenn jedes Gemüse für sich unter Zugabe von wenig Butter und Wasser gar gekocht wird. Für Leipziger Allerlei kommt nur junges Gemüse in Frage.

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